Seiten

Donnerstag, 19. Mai 2016

10 Gründe sich Shopping zu sparen

Es hätte eigentlich keine Sozialstudie werden sollen, sondern ein netter Einkauf, so ein Einkauf, bei dem man sich einfach mal was Schönes gönnt, nach dem man zu Hause ankommt und denkt: "Mensch, das ist aber mal was Schönes."
Als ich gestern zu Hause ankam, hatte ich zwar nichts Schönes gekauft - außer vielleicht die Gemüse-Teigtasche vom Türken, aber "schön" ist dafür nicht ganz das passende Wort - aber dafür eine umfassende Sozialstudie durchgeführt und zehn Gründe, warum man sich Shoppen zur Zeit echt sparen kann.
  1. Schlicht und einfach: Es gibt nichts Schönes.
  2. Es sieht alles gleich aus, nämlich laaaangweilig.
    Ich frage mich doch so langsam warum es eigentlich überhaupt noch verschiedene Marken und Geschäfte gibt, ist doch völlig unnötig.
  3. Man hat die Wahl zwischen
    "ich kleide mich wie meine eigene Oma, Variante Blümchen und altrosé" oder
    "ich kleide mich wie meine eigene Oma in den 80ern, als Neon noch in war."- über beide Varianten denke ich nicht mal nach.
  4. Es ist den Menschen völlig gleich, ob ihnen ein Trend steht oder nicht, wenn "knalleng" und hoher Bund in ist, dann trage ich das, auch wenn ich 200 kg bei 1,6 m Körpergröße wiege. Sieht zwar scheiße aus, aber, hey, Trend ist Trend, was soll man da schon machen?
    Lass mich überlegen, vielleicht die Jeans - halt nein, die Jeggings, das ist total in, eine Jeans, die sich wie eine Leggings verhält oder umgekehrt - in einer Größe kaufen, die nicht dazu führt, dass man deine Cellulite sehen kann, obwohl du nicht nackt bist? Vielleicht den Presswurst-Faktor runterschrauben? Vielleicht nicht ständig an Studien zur maximalen Dehnbarkeit von Textilien teilnehmen?
    Und, zum Teufel, wenn du den hohen Bund so hoch gezogen hast, dass man aus 20 Meter Entfernung deine Schamlippen erkennen kann, dann hast du definitiv was verkehrt gemacht. Das ist nicht cool, egal, wie man´s auch dreht und wendet.
  5. Ich will mich nicht beschweren, aber verdammt noch mal, nicht jede Hose braucht ein Loch, also, nicht mehr als die drei üblichen, einen Riß oder 35 Reißverschlüsse an den dafür unpassendsten Stellen.
  6. Dünne Mädchen haben dicke Freundinnen, Motto: auch wenn meine Fresse scheiße ist, immerhin bin ich dünn und du nicht. Du darfst mir als farbloser Hintergrund dienen. Ich weiß, das ist keine neue Erkenntnis, aber es ist mir bisher noch nie so aufgefallen. Und, siehe oben, die sehen zwar beide gleich scheiße aus, nur ist es bei der einen der Presswurst-Faktor und bei der anderen das Fratzen-Gulasch, und wenn´s das nicht ist, dann ist es das Verhalten dieser Mädchen, das dich dazu bringt zu überlegen, ob Pazifismus wirklich ein gutes Konzept ist.
  7. Auch vollverschleierte Frauen kaufen bei Primark - ja, ich schaue da ab und an rein, es ist faszinierend - ein. Fast hätte ich mich zu der Frage "Wieso? Sieht doch eh keiner und mit der Kunstfaser schwitzt du doch unter deinem Hijab wie bekloppt. Ach so, der Hijab ist sowieso aus Kunstfaser? Na gut, das erklärt dann schon mal einiges..." hinreißen lassen.
  8. Schuhe? Ok, es hat mindestens ein Schleife, Schnalle oder Fransen dran, und die sind entweder golden oder glitzern oder beides, ach ja, und sie sind altrosé oder neonfarben, es muss ja zur Klamotte passen. Und dabei ist es kein Problem obenrum Oma Version altrosé und unten Oma Version Neon zu sein oder umgekehrt.
    Wenn die einzig akzeptablen Schuhe in einem Schuhgeschäft Trekkingsandalen sind und man sich nicht ausgerechnet gerade in einem Outdoor-Shop befindet, dann läuft, aus meiner Sicht was grundsätzlich verkehrt.
  9. Trutschenhandtaschen aka Kindersarg. Meinen herzlichsten Dank an einen sehr lieben Freund, der mir das Wort Trutschenhandtasche geschenkt hat. Ich quäle mich seit gestern damit einen passenden Ausdruck für diese Monstrositäten zu finden, Trutschenhandtasche trifft den Nagel auf den Kopf. Die gemeine Trutschenhandtasche ist aus Kunstleder, und man erkennt das auch auf alle Fälle, hat passend zu den Schuhen, geschmacklose goldfarbene (Plastik-)Schnallen, kurze Trageriemen, sodass sie hervorragend als gigantischer Schweißfänger dienen kann, und ist locker groß genug, um eine oder zwei Kinderleichen transportieren zu können. Ich kann nicht nachvollziehen, was an den Dingern gut sein soll. Vielleicht kann man, sollte man, benebelt von den ganzen Ausdünstungen der Klamotten bei Primark, mal nicht mehr nach Hause finden, auch ganz gut drin übernachten?
  10. Was ist denn eigentlich mit den Leuten kaputt?