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Montag, 17. November 2008

"Gedanken zum Tage oder warum nichts bleibt wie es war..."

Bevor jetzt jemand aus diesem hochtrabenden Titel die falschen Schlüsse zieht, es geht hier keineswegs um Lebensweisheiten, weder philosophische, noch praktische, sondern schlichtweg darum, dass das was man will, das was man bereit ist dafür zu tun und das was man letztendlich bekommt, selten wirklich nah beieinander liegen.
Hätte mich als Kind jemand gefragt, was ich mal werden will, wenn ich groß bin, dann hätte ich gesagt, Atomphysikerin, Bäuerin, Sängerin und Hebamme und am besten alles gleichzeitig, ein wundervoll multiples Berufsbild, das so vermutlich noch keine Realisation gefunden hat - zu meinem großen Bedauern - aber so ziemlich alles widerspiegelt, was mein Leben so charakterisiert.
Manche möchten es gern, und das sind die ewigen Optimisten unter uns, als breites Spektrum an Interessen und als Feld vielfältiger Kenntnisse bezeichnen, die einem viel Nutzen können, mit denen man sich interessant macht für potenzielle Arbeitgeber, bezeichnen.
Ich bezeichne es eher als unheimlich entnervend und anstrengend, wenn man sich nicht entscheiden kann, was man will. Wie auch, wo es so viele Sachen gibt, die interessant sind? Und welcher Krankenhausleiter oder Chefarzt findet es von Vorteil, dass die neue Hebamme was über die Heisenberg´sche Unschärferelation weiß, ganz zu schweigen von der Frau, die da unter Schmerzen im Kreißsaal ein Kind zu Welt bringen soll. Mal ehrlich, wer will sich denn da was über die Relativitätstheorie erzählen lassen? Ein absurdes Szenario - die kreischende Mutter, der Gynäkologe und eine Hebamme, die beruhigend über schwarze Löcher spricht. Ich halte das zumindest für fragwürdig.
Erstaunlich ist, was daraus letztendlich geworden ist - Online-Redakteurin, besser gesagt, eigentlich wissenschaftliche Mitarbeiterin im öffentlichen Dienst, klingt aber eben einfach nicht ganz so spektakulär.
Also gut, Online-Redakteurin. Ich höre immer ein fast schon verzücktes "Ahhhhh", wenn ich das sage. Online-Redakteurin, großartig - sie "macht Internet" und dann nicken sich die Leute zu, sie haben erstanden. Ich frage mich nur was?
Ich werde innerhalb von Sekunden quasi zu Google, Die Zeit online und ebay in Personalunion.
Die Bandbreite der Einschätzung dieser Leute in Bezug darauf, was eine Online-Redakteurin eigentlich so macht, reicht von "Programmiererin", wovon ich ehrlich gesagt wenig bis keine Ahnung habe, bis zur "Verfasserin wissenschaftlicher Texte, sie hat ja Germanistik studiert", was mir keinen Spaß macht.
Eigentlich sitze ich aber mehr oder weniger 8 Stunden am Tag, meistens mehr, in meinem Büro und tippe Nachrichten in ein CMS.
Spannend das ganze - ja, das finde ich auch. Ungefähr so, wie ein Rührkuchen, einfach spannend.

Schon allein die Tatsache, dass ich überhaupt ein Büro habe...was habe ich mich darüber aufgeregt.
Sie regt sich darüber auf, dass sie ein Büro hat? Ok...Ja, das tut sie.
Ein Büro zu haben, heißt für mich nämlich völlig unsinnigerweise, jeden Morgen um 6.00 Uhr aufstehen, was meiner Meinung nach gegen die Genfer Konventionen verstößt, mich in einen überfüllten IC der Deutschen Bahn quetschen um dann eine Stunde Menschen ertragen zu müssen, die ebenfalls schlecht gelaunt sind, was ich irgendwo, in Anbetracht der Uhrzeit noch nachvollziehen kann, oder nicht wissen, dass Wasser und Seife schon viel helfen können. Nach dieser allmorgendlichen Tortur darf ich dann den Tag mit einem Kollegen, der so viel Elan und Ausstrahlung hat wie eine Weinbergschnecke und mich behandelt wie ein Kleinkind, einem Chef, dessen Sprechgeschwindigkeit nicht zu unterbieten ist - vermutlich, weil das hieße, dass man bereits schläft - und der der Meinung ist, ständig irgendwelche kranken pädagogische Maßnahmen an mir durchführen zu müssen und etlichen anderen biologisch abbaubaren Subjekten verbringen. Ja, ja, sie sind ja alle irgendwie nett und jeder hat seine Macken, aber manchmal weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Ich dachte immer, der Vorteil eines Online-Redakteurinnen-Daseins sei die Ortsungebundenheit, ich wurde da eines besseren belehrt.

Zu dem Job kam ich wie die Jungfrau zum Kind, wie man so schön sagt, nachdem das mit der Atomphysik und so weiter nicht so ganz geklappt hatte und es stattdessen ein Germanistik-Studium wurde - daher weiß ich auch, die Sache mit den wissenschaftlichen Texten - bin ich einfach irgendwie in meinem Studi-Job hängengeblieben.
Damals dachte ich, wenn ich schon mein Studium selbst finanziere und nicht von Beruf Tochter sein kann, na dann sollt es doch wenigstens Spaß machen. Und das hat es auch, fünf Jahre lang, nur die Bezahlung war eben mies, aber das lässt sich irgendwo verschmerzen, wenn dir deine Kollegen schließlich zu Freunden und fast zur Familie werden.
Dann kam die Chance - oder sagen wir besser, eine Chance, zwar, wie ich jetzt auch weiß, nicht meine, aber warum nicht? Ich ergriff sie und landete in Stuttgart. Es wurde nie mein Job, meine Kollegen oder meine Arbeit und jetzt ist es auch schon vorbei und ich suche mal wieder.

Vielleicht probiere ich es doch noch mal mit der Atomphysik...

Freitag, 10. Oktober 2008

"Die Lehre von der Optik oder interessant Kontakte gesucht..."


- neulich auf Xing-
Ich bin, aus Gründen des, auf gut Neudeutsch, „businesstechnischen-network-buildings“s bei Xing vertreten, das nur zur Erklärung folgenden Dialogs, der sich in meinem Nachrichten-Postfach von Xing befindet:
Betreff: Interessanter Kontakt gesucht.
ist hier :-)
Beste Grüsse,
Mark
Schon allein die Tatsache, dass eine solche Nachricht in meinem Postfach mit diesem Betreff auftaucht, verwirrte mich zutiefst.
Hatte ich, in einem Zustand geistiger Umnachtung, etwa irgendetwas derartiges gepostet, verschickt, irgendwie sonst veröffentlicht, von dem sich ein Typ wie Mark angesprochen fühlen könnte? Leide ich an Hirnschwund? Denn, wenn ich tatsächlich gepostet haben sollte - an diesen Vorgang erinnern kann ich mich definitiv nicht mehr.
„Bedenklich“, dachte ich mir und ging davon aus, dass das mit Sicherheit eine automatische, brandneue und tierisch praktische Funktion von Xing sein musste, wie zur Hölle, hätte der Typ mich sonst finden sollen?
Nun hätte ich das ja auch einfach ignorieren können. Wenn Männer sich schon mal für interessant halten, und das dann dazu auch noch laut "sagen" – ich denke jedenfalls, dass ich an dieser Stelle nichts mehr hinzufügen muss, ein herzhaftes Seufzen und missbilligendes Augenrollen sollten zum Ausdruck meiner gefühlsmäßigen Verfassung völlig genügen .
Natürlich kann aber eine solche Nachricht im Biba´schen Erlebniskontinuum nicht unbeantwortet bleiben:
Tatsächlich? ;-)
ebenfalls Grüße
Biba
Ich hatte mir zu diesem Zeitpunkt natürlich sein Profil mal angeschaut – und fand diese Frage, mit hochgezogener Augenbraue versteht sich, zumindest angebracht.
Zurück kam:
Ja :-)
Nur Stuttgart ist ja nicht gleich um die Ecke!
Mark
Aha. Und jetzt? Hallo, hätte bitte jemand die Güte mir diesen Zusammenhang allgemein verständlich nahezubringen?
Spätesten jetzt hätte ich es wirklich lassen können, aber so was kann ja, erklärtermaßen, einfach nicht unbeantwortet bleiben, immerhin könnte sich ein interessanter Spaß ergeben.
Hallo Mark,
na, schön, dass wir drüber gesprochen haben! :-)
Das mit Stuttgart stimmt - jetzt, wo ich mir endlich mal dein Profil angeschaut habe...was mir allerdings nicht ganz klar ist: was hat die Tatsache, dass du in Bremen arbeitest und ich in Stuttgart damit zu tun, ob du interessant für mich bist oder nicht? Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären, warum bist du denn eigentlich interessant für mich?
Hab nen schönen Tag
Biba
Und was sagt er? Und schon wieder kann ich nichts anderes tun als aus tiefster Seele zu seufzen und augenzurollen:
Biba,
finde ich auch :-)
Aber vielleicht bin ich demnächst in Köln... das wäre schon viel näher. Ich bin aus ganz vielen Gründen Interssant.... und nicht nur optisch ;-)
LG
Mark
Was soll ich denn darauf jetzt bitte antworten? Vielleicht...
„Ey, super, Köln! Da fahr ich für einen wie dich, der über den abartigen Sexappeal eines gebrauchten Teebeutels verfügt und dessen Anmache ungefähr soviel Witz hat wie ein russischer Panzer, sicher hin. Spitzen Idee! Und wo wir grade dabei sind, wenn es mit uns passt lass uns doch mal gleich *piep*...“
Sachen gibt´s....

Freitag, 26. September 2008

Donnerstag, 25. September 2008

Diagnose: Bewegungslegasthenie im Endstadium

Wenn man schon mal glaubt, dass Fitness wichtig ist...ich hatte gestern beim ersten Termin meines Step-Aerobic-Kurses eine Begegnung der Dritten Art:

Abgesehen von der Tatsache, dass ich mich hinterher gefühlt habe wie durch den Fleischwolf gedreht und mein Fuß heute natürlich schmerzt, was auch sonst, war es ein echtes Erlebnis.
Demnächst geh ich zum Orthopäden, zum Amputationstermin - blöd dann mit Step-Aerobic, aber ich kann vielleicht auch einbeinig steppen...und das alles, wo mir meine Krankenkasse auch noch 50% von meinem Kursbeitrag erstatten will.
Die dritte Art jedenfalls heißt Lana Gryzmbllrschtzki (oder so) kommt aus Polen (oder so, ich ging zumindest aufgrund der vielen Zischlaute und fehlenden Vokale davon aus) und findet alles was der Kurs so macht - auch mein völlig bewegungslegasthenisches Rumgehopse - einfach "Schbidtzäää".

"Fuß vorr, zuruck, uber linkes Schulters drähän...rreverse 2, 1...und rrepeaterr...und baijsic step...noch drrrai...und stäp zwischen baijne...3, 2, 1...Määänsch, Ihr said ja alle Schbidtzäääää!"

Nach einer Stunde deutsch-polnischem Gebrabbel (oder so), mit DJ Bobo als Hintergrundmusik, war ich schon leicht irritiert, ich habe einfach überhaupt nicht verstanden, was sie eigentlich will, dass wir tun und hatte irgendwo auch ein bißchen die Befürchtung, dass sich die Kombination von Rumgehopse, Musik und deutsch-polnischen Redeschwall negativ auf die Konsistenz meines Gehirns auswirken könnte.
Ich habe sogar angefangen meine interkulturelle Kompetenz in Frage zu stellen, da ich die Einzige war, die wie Ochs vor Berg vor dem Step stand und nicht wusste was zu tun war, während alle anderen im Gleichtakt rumhopsten, dass der Schweiß nur so in alle Richtungen spritze.
Geschwitzt habe ich auch - aber vor allem vor Angst - verstanden habe ich nichts!

Zwischenzeitlich musste ich mich dann leider über mich selbst halb totlachen: Man steht da ja vor so einem großen Spiegel und kann sich selber zuschauen - der Kurs denkt jetzt, ich sei ein sehr freundlicher und vor allem fröhlicher Mensch, weiß ja aber nicht, dass ich über jeden lachen würde, der so bescheuert aussieht wie ich, wenn er versucht seine Beine zu ordnen.
Ich frage mich wie Pferde das machen, die haben ja vier davon, wo ich nicht mal mit zweien klarkomme!

Und dann das abschließende Muskelaufbautraining, meine Güte, ich wusste nicht, wo man überall Muskeln haben kann, die trainiert werden "mussen, wääägän schdraaffung von Baouch inne" oder "wääägään klaijne Muuskel, die man niecht spurt, an Rucken." - ich hab die sehr wohl "gespurt" und "spure" sie immer noch!

Mein Fazit: Ein herrlicher Spaß! Gefällt mir gut, auch wenn ich ein bißchen enttäuscht bin, dass von 15 Jahren Tanzen nichts geblieben ist und ich mich wohl endgültig damit abfinden muss - ich bin ein ausgewachsener Bewegungslegastheniker!

Mittwoch, 24. September 2008

"Sänk ju..." - und so weiter

-Aus einer Mail an einen Freund-

Bahnfahren wird jeden Tag blöder...

1. Stichwort Viehtransport:
Mittlerweile ist selbst der Zug um 6.59 Uhr so voll, dass man sich vorkommt wie auf einem Viehtransport von Polen nach Südspanien. Ganz nebenbei, es riecht auch so.
Es ist kaum zu glauben, dass man 15 Minuten bevor der Zug abfährt schon fast keinen Sitzplatz mehr kriegt - und das für 250 Euro im Monat! Das müssen echt Spaßvögel sein bei der Bahn oder abartige Sadisten.

2. Stichwort Mitreisende:
Nicht nur, dass da viele Menschen im Zug sind - es sind viele extrem dämliche Menschen im Zug.

a) Die wissen oft nicht, dass Wasser, Seife und Zahnbürste schon viel bringen - man muss nicht zwangsläufig morgens schon wie ein Bierzelt auf einem mittelgroßen Volksfest riechen.

b) Das Vorhandensein von Hirn ist in Frage zu stellen:
Stell dir vor, der Platz neben dir ist reserviert, du kennst die Person nicht, die den Platz reserviert hat, die Reservierung lautet: "Karlsruhe-Stuttgart".
Nach Bruchsal will sich jemand neben dich setzen und jetzt kannst du wählen,
I. Du benutzt dein Hirn und sagst - nichts, absolut nichts.
Bruchsal ist die letzte Station vor Stuttgart, wenn da jetzt noch keiner sitzt, dann kommt auch keiner mehr. Das heißt, es kann dir völlig egal sein, ob da jetzt jemand, mit oder ohne Reservierung, sitzt (dumm nur, wenn es eines dieser wandelnden Bierzelte ist, aber das ist ein anderes Problem!) - das kann es dir eigentlich ganz generell, so lange der Platz auf dem du sitzt nicht von dem Typen reserviert ist, der sich gerade hinsetzen möchte, aber, wenn du schon regelbeflissen sein willst, ab diesem Zeitpunkt kann es dir dann gleich doppelt egal sein.
II. Du schaltest das Hirn aus und weist, vehement, versteht sich, darauf hin, dass der Platz reserviert sei und sich der Platzanwärter (Bierzelt hin oder her) ganz unmöglich setzen könne, es sei denn, er habe eine Reservierung für diesen Platz. Die Nummer ziehst du möglichst lautstark ab, während der Zug (siehe unter Punkt 1) fast aus den Nähten platzt.

c) Eine ähnliche Kategorie stellen Kleinkinderabteile und Schwerbehindertensitzplätze dar:
So versucht die Bahn etwa familienfreundlich zu sein, was ich für einen durchaus lobenswerten Ansatz halte, und sperrt die kleinen Quälgeister in ein eigenes Abteil, damit sie dem Rest der Reisenden nicht ganz so sehr auf die Nerven fallen.
Setzt du dich in so ein Abteil und bist, was offensichtlich ist, kein Kleinkind, dann kann schon mal der mehr oder weniger freundliche, aber gewichtige, Hinweis vom Mitreisenden, der natürlich nicht mal bei dir im Abteil sitzt, sondern nur gerade vorbeigeht, kommen, dass du das nicht darfst - unter keinen Umständen, auch dann nicht, wenn gar keine kleinen Kinder mitfahren.
Das kommt, nur nebenbei erwähnt, in einem Zug zur Rushhour selten vor, tatsächlich bekloppt genug sich das mit einem quengeligen Kleinkind anzutun sind nämlich die wenigsten Eltern, und wenn sie es sind, dann willst du dich freiwillig sicher nicht zu ihnen setzen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit Schwerbehindertensitzplätzen. Auch hier wirst du unter Umständen darauf hingewiesen, dass du ja nicht behindert seist (was der Hinweiser ja mit Sicherheit nicht mal beurteilen kann.) und da nicht sitzen dürftest. Stimmt, aber ich halte es für ausgesprochen hirnverbrannt neben einem freien Sitz zu stehen und mich totquetschen zu lassen - sollte aber irgendwann mal ein Schwerstbehinderter kommen und den Platz beanspruchen gebe ich ihn natürlich gern frei - natürlich nur, wenn er mir seinen Ausweis zeigt, da könnte ja jeder kommen...
Den Leuten wird ihre eigene Dummheit übrigens ziemlich schnell klar, wenn man sie mal fragt, ob sie es denn eigentlich für generell logisch halten, dass man neben einem leeren Sitz steht, obwohl ihn gar niemand anderes haben will.

3. Generelle Reise- und Verhaltensregeln
Wenn man einige wenige Regeln beachtet, wird garantiert jede Bahnfahrt zum Riesenspaß.

a) Gepäck sollte möglichst sperrig und schwer sein, dann kann man es den Mitreisenden auf den Fuß (oder andere Körperteile, je nach Lage des Mitreisenden) stellen. Das freundliche Angebot des jungen Mannes, das Gepäck in die dafür vorgesehene Ablage zu hieven, lehnt man unbedingt ab, weil es möglich sein könnte, dass der junge Mann a) aussteigt, bevor man selbst aussteigt und was täte man dann bitte mit dem schweren Gepäckstück in der Gepäckablage?, b) der junge Mann das Gepäck zwar hochhievt, aber sich vermutlich weigern wird es wieder runterzuholen, oder c) das Herunterhieven, wenn man dann aussteigen möchte, nicht schnell genug erledigt - man kann dann nicht rechtzeitig im Weg rumstehen.

b) Man bleibt möglichst ungeschickt im Weg stehen, um mit dem, der schon sitzt zu diskutieren, wo der aussteigt und wo man dann sitzen möchte - Fenster oder Gang. Möglicherweise diskutiert man auch eine Reservierung. Wichtig ist jedenfalls, dass mindestens 500 Leute hinter einem stehen, die ebenfalls in den Zug wollen und man sich davon möglichst unbeeindruckt zeigt.

c) Unterhaltungen, genau wie MP3-Player, Handy und/oder sonstige Medien, haben möglichst laut zu sein - damit auch die Mitreisenden drei Sitzreihen weiter wissen wer mit wem wann geschlafen hat. Vor allem, wenn man dumm labert ist Lautstärke ein Plus.

d) Wenn man in Stuttgart aussteigen möchte, sollte man schon kurz nach Bruchsal aufstehen und die Tür des Abteils blockieren, sonst kommt man, wenn der Zug hält, nicht schnell genug raus. Das Blockieren der Tür habe ich allerdings nie ganz verstanden...

Und zu guter Letzt...
Die Sache mit dem 1. Klasse Abteil in der Stuttgarter S-Bahn...welcher absolut hirnverbrannte Vollidiot sich das auch immer hat einfallen lassen, ich hoffe es geht ihm richtig schlecht.
Ein 1. Klasse Abteil bewirkt beim Durchschnittsdeutschen folgendes Verhalten: Selbst wenn so gut wie nie ein Kontrolleur kommt und die Leute in der 2. Klasse schon so eng stehen, dass keine Briefmarke mehr dazwischen passt, er betritt unter keinen Umständen das 1. Klasse Abteil! Er hat ja auch nur ein Ticket für die 2. Klasse...Das macht mir jeden Morgen zu schaffen, glaub mir, ich bin jedesmal fassungslos, wenn ich das sehe und manchmal lasse ich dazu hinreißen die Leute auf die Tatsache hinzuweisen, dass sie sich gerade verhalten wie Rinder. Danach öffne ich, falls dazu noch Platz ist, die Tür zur 1. Klasse, SETZE mich und schaue den Leuten in der 2. Klasse beim Erstickungstod zu.

Soviel dazu von meiner Seite...ich hab jeden Morgen Spaß...

Mittwoch, 23. Juli 2008

Von biologisch abbaubaren Kollegen mit Nachhaltigkeitsgarantie oder warum Turnschuhe unbedingt teuer sein müssen

Neulich in der Küche...

Warum Turnschuhe teuer sein müssen? Das ist doch völlig logisch, aus Gründen der Nachhaltigkeit!

Frag mich Einer, wie wir drauf gekommen sind - keine Ahnung, wie es eben so geht. Man spricht über Birnbäume und ratz-fatz streitet man sich plötzlich über den Sinn und Zweck von Umleitungsschildern auf deutschen Autobahnen.
Wie dem auch sei, ich weiß jetzt jedenfalls seit kurzem, dass ich weder zu nachhaltigem noch biologisch abbaubarem Denken in der Lage bin, sondern vermutlich eher sowas wie ein Schmarotzer, mit schuld daran, dass der Einzelhandel kläglich zu Grunde geht.
Ich schäme mich, jawohl, ich schäme mich zutiefst, denn ich habe mir beim Turnschuhkauf zuerst im Laden vom netten Sportschuhverkäufer die Füße vermessen lassen, dann einen Schuh anprobiert, diesen für äußerst gut und passend befunden und habe dann, nachdem ich den Preis gesehen hatte und fast einem Herzanfall erlegen war, fluchtartig den Laden verlassen - nur um den gleichen Schuh, ungefähr 70% billiger, online zu kaufen. Damals habe ich mich zu diesem Geniestreich beglückwünscht.
Weniger beglückwünscht hat mich dagegen Kollegin U. neulich in der Küche, die mir, in einem vermutlich aus Öko-Hanf hergestellten Shirt, eine, selbstredend, biologisch angebaute Banane kauend, eine harsche Rüge erteilte, die ich seelisch, mental und psychisch fast nicht verkraften konnte.

Meine kläglichen Versuche mein wenig soziales Verhalten damit zu rechtfertigen, dass ich zu dieser Zeit nur ungefähr 700 Euro im Monat verdiente und dieses Geld viel lieber in Miete (nur nicht wieder heim zu Mama) , Essen (selbstverständlich, mehr oder weniger, biologisch angebaut, gern aus Mamas Garten) und Kleidung (egal ob bio oder nicht) zu investieren, wurden einfach mit der biologisch angebauten Banane beiseite gewischt.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre diese Frau mal mit meinem ehemaligen Geographielehrer zusammen zu bringen, dessen jedes zweite Wort "sustainable Development" war. Die beiden hätte sich sicher blendend verstanden - und auch vom Aussehen her, wäre das eine nicht uniteressante Paarung gewesen. Oh Gott, ich habe das Wort "Paarung" benutzt...
Eine Chance zur Verteidigung ließ man mir jedenfalls nicht, denn es klinkte sich auch noch Kollege W. in das Gespräch ein und bereicherte es mit einer großväterlich vorgetragenen Geschichte über Vollmilchschokolade mit Mandelsplittern und Zimt, die er, selbstverständlich aus Gründen der Nachhaltigkeit, im Laden um die Ecke kauft, wo das gute Stück dann 50 Cent mehr kostet als anderswo. Ob der Kakao in der Schokolade allerdings auch biologisch angebaut und abbaubar war, hat er nicht erwähnt.

Der einzige Gedanke, der sich mir dabei mit sofortiger Wirkung aufgedrängt hat war, "Nachhaltigkeit? Ich halte das für persönliche Faulheit!" und gleich danach kam der Gedanke "Wenn ich dein Gehalt hätte, würde ich auch so einkaufen gehen." und gleich danach kamen noch ganz viele andere und nicht so sehr freundliche Gedanken, denen ich natürlich keineswegs Ausdruck verliehen habe, Gott bewahre, nein! Es ist schlecht fürs Betriebsklima, wenn man Kollegen sagt, was man von ihnen hält.
Es ist mir, ehrlich gesagt, völlig piep-egal, ob man Kollegin U. die Zufahrt zum Supermarkt - aufgemerkt, SUPERMARKT, ich hoffe, der ist wenigstens Bio - verbaut hat, weil man nicht nachhaltig oder langfristig oder überhaupt irgendwie gedacht hat. Das ist nicht mein Problem.
Und wo Kollege W. seine dämliche Schokolade kauft interessiert mich auch nicht, nicht im geringsten - von mir aus kann er 50 Euro für eine Tafel bezahlen, wenn das sein Bedürfnis Robin Hood für Tante Emmas zu spielen befriedigt.

Das sind Leute, die meinen Andere mit dem biologisch abbaubaren Stein der Weisen beglücken zu müssen, Leute, die ernsthaft glauben, sie stünden außerhalb dieses ganzen Zirkus´ und hätten genug Überblick um andere auf den rechten Weg zu führen.

Dass ich nicht lache, hohl giggere und gluckse...und, wo wir grade schon dabei sind, "Es lebe die Kurzfristigkeit" - jawohl! Und jetzt ein Stück Schokolade...

Hausgemachte Problemsülze mit Schwarzbrot

Manche Leute haben einfach keine Probleme, sollte man meinen.

Was sie allerdings keinesfalls dazu bringt ein glückliches und entspanntes Leben zu führen, weit gefehlt - diese Leute machen sich ihre Probleme einfach selbst.
Ein einfaches, wie auch geniales System, frei nach dem Motto "Suche dir ein möglichst unnötiges Thema und nerve Andere mit deinem negativen Sendungsbewußtsein, bis sie nachgeben und eine Diskussion mit dir anfangen.". Daraus, und darauf kann man sich verlassen, entsteht früher oder später ein Problem, und ich persönlich halte das für eine Form von Masochismus.
Nun könnte man ja von Anfang an, als erwachsener und mündiger Mensch, einfach sagen: „Mir doch Wurst, dein Problem und es interessiert mich nicht.", aber in den meisten Fällen ist man doch versucht dem problemtraumatisierten Gegenüber klar zumachen, dass es überhaupt kein Problem gibt.
Wenn man das Gegenüber nicht kennt, dann wird man in den meisten Fällen wohl versucht sein diesem Gegenüber, nennen wir es doch hier der Einfachheit halber mal Herr Müller, klar zu machen was für ein schwachsinniger Vollidiot er ist und wie viel wertvolle Zeit er gerade für diesen oder jenen, auf jeden Fall aber absolut uninteressanten, Mist verschwendet hat, und das, obwohl die verschwendete Zeit nicht mal Herr Müllers eigene war.
Und, wenn man sich das dann wieder genau betrachtet, ist schon die Tatsache, dass man Herrn Müller auf seine Grenzdebilität aufmerksam macht, eine kolossale, natürlich von Herrn Müller verursachte, Verschwendung aller möglichen Dinge – Zeit, Luft, Gedanken, Hirnkapazität... Ein erwachsener und in sich ruhender Mensch, also vermutlich ein kleiner orangefarben gekleideter Mönch irgendwo in einem Kloster in Tibet, der sich wahrscheinlich nie mit irgendwelchen Herrn Müllers konfrontieren wird müssen, würde Herrn Müller wohl einfach mit Verachtung strafen. Wobei sich mir immer irgendwie die Frage aufdrängt, wie denn Herr Müller überhaupt meine Verachtung bemerkt, um sich daraufhin so richtig gestraft zu fühlen. Aller buddhistischer und sonstiger Weisheit zum Trotz, Herrn Müller gesagt zu haben, dass er dämlich ist, ihm Weitblick und der Sinn für´s Große-Ganze völlig abgeht, ist unheimlich befriedigend – wenn auch nicht unbedingt lange…
*Schönen guten Tag,
Prof. Dr. Heinrich Hansen hat mich um die Weiterleitung folgenden Textes gebeten. Dieser Bitte komme ich hiermit nach.
Viele Grüße B. Peaches
Hallo, mein Name ist Heinrich Hansen und unterrichte u. a. auch computergestützes Lernen. Zur Zeit arbeite ich an einem Buch zum Thema „Digital storytelling".
Mehr Info dazu gibt es auf meiner Homepage. Für diese Buches suche ich noch nach Beispielen aus der Schule, bei denen Geschichten didaktisch im Unterricht eingesetzt werden. Wenn Sie tolle Beispiel haben und zu meinem Buch beitragen wollen, dann würde ich mich freuen, wenn Sie sich bei mir unter H.Hansen@hansen.org melden würden.
Ihr Heinrich Hansen*
Warum ich das jetzt erwähne?
Nun DAS ist im Endeffekt der Grund warum eine Abmahnung meines Chefs seit gestern auf meinem Schreibtisch rumgammelt und von mir konsequent ignoriert wird. Aber fahren wir fort. Diese Mail, um deren Weiterleitung mich Herr Hansen gebeten hatte, ging raus an einen meiner Verteiler, von dem ich dachte, er könnte potenzielle Kandidaten für solche Beispiele enthalten.
* Sehr geehrter Herr Hansen,
seit vielen Jahren unterrichte, fördere und therapiere ich computerunterstützt. Auch als Dozent an der Akademie unterrichte ich diese Thema. Mit Interesse habe ich Ihre Nachriht gesehen und sie mir kurz angeschaut. Dabei mußte ich aber leider feststellen, dass sie englische Begriffe verwenden an den Stellen an den es gut deutsche Wörter gibt. Für das Wort Storydesign gibt es bestimmt auch ein deutsches Wort, denn Sie stoßen mit solchen Wörtern nur auf Ablehnung. Ich habe daraufhin die Seite sofort geschlossen. Wenn Sie Lehrer und Lehrerinnen mit neuen Dingen erreichen wollen und dann mit Ihrer Sprache aus "einer anderen Welt" kommen, so haben Sie von vornherein verlohren. Das ist dann schade für alle. Schade für die Studenten, die sich unnötigerweise gute Gedanken gemacht haben und schade für die Schulen, die gute Anregungen sonst gerne auch annehmen. Aus meiner über 25-jährigen Erfahrung kann ich Ihnen nur empfehlen, schreiben Sie alle Begriffe in deutsch, damit die KollegInnen es auch annehmen würden.
Beste Grüße Wilhelminus Müller
Gymansiallehrer, Beratungslehrer, Dipl. Pädagoge, Sonderschullehrer, Fortbildner, Pädagogischer Berater und stellv. Schulleiter * 
Nicht nur, dass mich der Name schon völlig fertig gemacht hat. Wie kann jemand so heißen und nicht komplett meschugge sein? Ich erkannte zusätzlich auch gleich den „Ich-mache-mir-und-anderen-Probleme,-weil-ich-sonst-nichts-zu-tun-habe"-Typ. Außerdem machen mich derart viele Rechtschreibfehler – vor allem in BESCHWERDEMAILS – rasend.
Doch noch ließ ich den kleinen orangfarben gekleideten Mann aus Tibet raushängen, obwohl mein inneres Gleichgewicht, ich gebe es zu, schon ziemlich gestört war und ich nicht übel Lust gehabt hätte diesem blasierten Schwachmat zu sagen, dass er, bevor er sich über Anglizismen beschwert, doch bitte zuerst mal Deutsch lernen soll.
Aber gut…"Contenance…", sagte ich mir…
*Schönen guten Tag Herr Müller,
ich bitte Sie Ihren Hinweis an Herrn Hansen selbst, an H.Hansen@hansen.org, zu senden. Ich bin lediglich seiner Bitte nachgekommen, seine Anfrage weiterzuleiten. Für deren Inhalt bin ich nicht verantwortlich.
Herzlichen Dank und Ihnen einen schönen Tag.
Mit besten Grüßen Biba Peaches* 
Und ich dachte, damit habe ich gut gekontert: Dem Idioten hinten rum, aber schön freundlich doch eine verpasst – irgendwie jedenfalls. Doch leider hatte ich nicht mit der extremen Problemorientiertheit von Herrn Müller gerechnet…
*Sehr geehrte Frau Peaches,
die Antwort habe ich an Herrn Hansen selber direkt weitergeleitet. Technisch wäre es auch für Sie möglich, hierzu müssten Sie nur auf den Punkt weiterleiten drücken und dann die Adresse von Herrn Hansen eingeben,
beste Grüße
W. Müller*
 Ja, und da war es dann vorbei, zuviel der Klugscheißerei, Schluss mit friedfertigem, in sich ruhendem Orange, ich sah vielmehr rot...
*Sehr geehrter Herr Müller,
ich wollte Ihnen mit dieser Antwort nur die Möglichkeit geben Ihre Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler zu korrigieren, bevor Sie Ihre E-Post an Herrn Prof. Dr. Hansen senden, und zwar, ohne Sie all zu direkt darauf hinzuweisen, dass...
  • ...es nicht diese Thema, sondern dieses Thema heißt. 
  • ...es nicht Nachriht, sondern Nachricht heißt. 
  • ...der Satz "[...], dass sie englische Begriffe verwenden an den Stellen an den es gut deutsche Wörter gibt.", korrekterweise heißen müsste :" [...], dass Sie englische Begriffe verwenden an den Stellen, an denen es gut deutsche Wörter gibt" und stilistisch schöner außerdem wäre "[...] dass Sie an den Stellen, an denen es gut deutsche Begriffe gibt, englische verwenden." 
  • ...man einen Konditionalsatz im Deutschen, mit "wenn", durch ein Komma abtrennt. Sprich, beispielsweise, "Wenn Sie Fremdwörter verwenden, dann vergraulen Sie die Lehrer und Lehrerinnen." 
  • ...man "verloren" nicht mit "h" schreibt, mit den fleischigen Auswüchsen seitlich am Kopf, genannt "Ohren", hat "verlieren" nämlich nichts zu tun. 
  • ...man auch Relativsätze im Deutschen durch Komma abtrennt. Zum Beispiel: "Die Studenten, die sich unnötigerweise Gedanken gemacht haben [...]." 
  • ...in Ausdrücken wie "auf Deutsch" oder "in Deutsch" "Deutsch" stets groß zu schreiben sind. 
  • ...Sie vermutlich nicht Gymansiallehrer, sondern wohl viel eher Gymnasiallehrer sind, und Sie, aber das ist reine Vermutung, wahrscheinlich nicht Deutsch unterrichten. 
Wenigstens haben Sie Storydesign nicht falsch geschrieben, und ja, es gibt eine deutsche Übersetzung für diesen Begriff, der aber, da das Phänomen nun einmal bedauerlicherweise seinen Ursprung im anglo-amerikanischen Sprachraum hat, inhaltlich nicht die ganze Bandbreite der Begrifflichkeit abdeckt. Zudem möchte Ich Sie wirklich bitten einmal nachzuforschen wie viele Wörter nicht-deutschen Ursprungs Ihre E-Post eigentlich enthält - noch nicht einmal Ihre Berufsbezeichnung ist deutsch. Wie könnte ich Sie denn auf Deutsch denn korrekt ansprechen? Nun, „gymnos" ist altgriechisch und bedeutet soviel wie „nackt", das Formans „-ial" dient der Einpassung in den deutschen Wortschatz. Ich gehe jetzt allerdings nicht davon aus, dass Sie unbekleidet unterrichten, trotzdem sagte mir Ihre Berufsbezeichnung genau das, wenn ich Sie einfach übersetzen würde. Möchten Sie also fortan lieber Oberschullehrer genannt werden? Und wissen Sie, wenn man sich schon über Fremdwortgebrauch, und letztlich ist auch der Gebrauch von Anglizismen ja nicht anderes, beschwert, sollte man, meiner Meinung nach, zuerst nachprüfen, ob das so gerechtfertigt ist - und vor allem sollte man richtig schreiben lernen.
Herzliche Grüße
B. Peaches* 
Alles weitere spare ich mir jetzt…glaube ich...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Eintüten für Anfänger oder kann mir Einer erklären warum ausgerechnet "S" und "M"?

- Aus einer Mail an einen Freund - 
 
Gestern bin ich vor Spannung (beim Eintüten von Fragebögen für Projektpartner) fast kollabiert, als ich mich mit dem genialen und an Klarheit der Aktion nicht zu überbietenden Eintütsystem meines Chefs konfrontieren musste.

Wenn du ein bisschen Zeit hast, erläutere ich das gerne mal eben. Ich erläutere es übrigens auch, wenn du keine Zeit hast, das nur nebenbei... Stell dir also Folgendes vor: Auf einem Tisch liegen nebeneinander drei Stapel Papier. Ein Stapel enthält die Anschreiben an die Projektleiter der jeweiligen Projektinstitution. Für besagten Stapel ist Kollege H. zuständig. Der nächste Stapel enthält die Anschreiben an die Ausführenden. Für diesen Stapel ist Kollege, und gleichzeitig Chef, F. zuständig. Und jetzt kommt´s für den dritten Stapel, der aus den, bereits mit den Adressen der Projektinstitution versehenen, Briefumschlägen besteht bin a) ich zuständig, und b) ist dieser Stapel nochmals unterteilt nach Institutionen aus Städten mit dem Buchstaben "S", Institutionen aus Städten mit dem Buchstaben "M" und allen anderen.
Die Logik, die sich hinter dieser Einteilung verbirgt ist mir bis jetzt noch völlig schleierhaft, und es hat auch ein bisschen gedauert bis ich überhaupt kapiert hatte, dass diese Einteilung vorgenommen worden war, was auf gewisse Art und Weise doch recht hinderlich war.

Die Vorgehensweise war nun folgende: Kollege H, Stapel 1 liest den Namen und Ort einer Institution vor. Kollege F. und ich, sobald Name und Ort ins Bewusstsein vorgedrungen sind, suchen nun, unseren Stapeln entsprechend, die dazu passenden Briefe respektive Umschläge heraus und reichen sie Kollege H., der dann alles, samt Fragebogen, eintütet.
Wie gesagt, da ich das Prinzip der, mehr oder weniger, alphabetischen Anordnung, der Briefumschläge nicht sofort verstanden hatte und vermutlich auch nie werde, brauchte ich ein bisschen länger zum Suchen.
Glücklicherweise half mir aber, anstatt mir das grundlegende Prinzip der Anordnung zu erklären, was mir die Arbeit erleichtert hätte, Kollege F. dann beim Suchen... Besonders schön war, dass jedes Mal, wenn ich ihm dann doch endlich denn passenden Umschlag gereicht hatte, er mir voller Begeisterung den Namen und die Abteilung des betreffenden Projektleiters und der Ausführenden mitteilte - und etwas verwundert schien, dass ich seinen Enthusiasmus nicht zu teilen schien...

Mein Fazit: Geniales System, effizient und auch noch spannend. Wo findet man heutzutage noch sowas, außer bei Kinderüberraschungseiern?

Wenn ich darüber nachdenke, kriege ich schon wieder Herzrasen und Kopfschmerzen...

Dienstag, 8. Juli 2008

Vorstellung(en)

Man stelle sich doch mal Folgendes vor:

Da gibt es Menschen, die ohne auch nur den leisesten Anflug eines Zögerns ihre innersten Gefühle und tiefgründigsten Gedanken und was sonst noch so in ihren Hirnen, oder womit auch immer so ein Mensch so denken mag, einer breiten Masse zugänglich machen - und kurzum, die Masse freut´s!

Ist das nicht wundervoll? Ist der Gedanke nicht geradezu ekstatisch?
Sie steht schwanzwedelnd, Gewehr bei Fuß, bereit zu apportieren, was immer man wirft - einfach herrlich, und das ist auch ganz ehrlich gemeint. Das hier ist wirklich keiner dieser kritischen "Eigentlich-finde-ich-Blog-gefährlich-und-scheiße-und-deshalb-schrecke-ich-die-Community-mit-
meinen-eigenen-kritischen-Blog-auf"-Blog, oh nein, mit nichten, mit Nichten, Tanten und Onkeln, Cousinen und so weiter, die dürfen nämlich auch alle dabei sein, so sie wollen. Aber ich verzettle mich, dazu neige ich im Allgemeinen und Besonderen, genauso wie zur Tastatur-Legasthenie, ganz nebenbei bemerkt, und vermutlich überlegt sich schon seit Satz Nummer drei der erste Leser dieses Blogs, einen Kommentar zu posten, in dem er mich darauf hinweist, dass ich mich eines etwas sehr gestelzten Deutschs bediene und mich zu fragen ob sich dieser Sermon nicht auch etwas benutzer-, sprich leserfreundlicher, gestalten ließe.

Dazu nur:"Vergiß eine Kommentierung, Nutzer!"
Dafür gibt es zwei Gründe, und gute Gründe, wenn man mich fragt.
Der erste der beiden ist...mal ganz ehrlich, wer will schon von einem Wildfremden gesagt kriegen, dass er zu umständlich schreibt? Na also,...gut, vielleicht nehme ich es wieder raus. Die Kommentare sind eigentlich das Beste an der ganzen Geschichte.

Aber, wie gesagt, ich neige dazu abzuschweifen, denn eigentlich wollte ich nur erklären, warum ich Blogs für famoses Instrument moderner (lustig, meine Rechtschreibkorrektur gibt mir hier als Vorschlag "modernd" vor, "modernde Kommunikation" - na, das vielleicht auch, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet...) Kommunikation halte.
Sie erlauben dem jeweiligen Schreiber die breite Masse mit persönlichen Informationen zu versorgen, die eigentlich, wenn man sich das mal ganz genau betrachtet, ja niemanden interessieren. Trotzdem werden sie gelesen und kommentiert.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich schon dabei erwischt habe, einen Kommentar schreiben zu wollen. Und jedesmal habe ich mir die Protokolle angesehen und mir ist aufgefallen, dass ich nie im Leben gedacht hätte, dass man einen kaputten Mixer und die Folgen, die daraus entstehen, derart kontrovers diskutieren kann.
Und da war mir klar, das ist was für mich. Das muss ich machen.
Und (kann man hier keine Sounddateien einfügen? Nicht? Dann stellt euch einfach einen mentalen Tusch vor...) hier bin ich also endlich, Biba Peaches, bereit euch die schnöden Unwichtigkeiten meines Alltags näher zubringen, bereit für mehr "Amüsemang"...