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Montag, 22. Dezember 2014

Hurra, ich verblöde², für mich bezahlt der Staat!

Das hoffe ich zumindest, verdient hätt´ ich´s ja .
Die Geschichte ist recht schnell erklärt: Mein Geschäftsführer / Arbeitgeber ist ein absoluter Vollidiot, der sich leider dramatisch verkalkuliert hat was das Wachstums seines "Business", wie man so schön sagt, sorry, ich muss kurz kotzen, angeht.
Und so mussten, upsi, 40 Leute entlassen werden.
  1. wie gesagt, ich habe mich furchtbar, schrecklich gelangweilt, unvorstellbar (ich hätte so oder so gekündigt, lange hätte ich´s nicht mehr aushalten können),
  2. ich habe eine 3-monatige Kündigungsfrist,
  3. ich habe gesagt, dass ich nur dann nicht klagen werde, wenn man mich für den Rest meiner Arbeitszeit freistellt (daher arbeite ich seit Mitte Juni nicht mehr, bin aber offiziell bis Ende September angestellt und bekomme mein volles Gehalt) und
  4. ich bekomme ein Abfindung und bin, aufgrund der Besonderheit der Situation, nicht fürs Arbeitslosengeld gesperrt.
Jetzt melde ich mich erst mal arbeitslos, denn entgegen aller Annahmen - man sollte meinen, dass fast 4 Monate ausreichen um sich zu orientieren, aber ok, eigentlich hätte ich es wissen müssen, ich kenne mich ja schon ne Weile - weiß ich nicht, wie es beruflich weitergehen soll.
Das Arbeitsamt. Jedes mal, wenn ich hin muss, habe ich danach das dringende Bedürfnis mich sofort übel zu besaufen. Es ist so bedrückend und deprimierend. Wenn es einen Ort auf dieser Welt gibt, an dem man dir auf gar keinen Fall hilft, dann ist das das Arbeitsamt. Und das liegt ja nicht mal an den Sachbearbeitern, die sind ja meistens noch ganz nett und man kann in aller Regel mit ihnen reden. Die ganze Atmosphäre besteht aus nur Zwang, Ausgeliefert und Abhängigsein, anstatt aus Hilfe, Ermutigung und Unterstützung.Das ganze Konstrukt ist einfach völlig absurd: Du hast mal Metzger gelernt? Ja, dann bleibst du das dein Leben lang und komm nicht auf die dumme Idee, dass du plötzlich Bäcker, oder bewahre uns Gott davor, Frisör, sein möchtest. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder einfach den Job hätte, den er sich wünschte, na, das wär ja noch schöner. Man stopft dich in einen Job, nur damit du einen hast und riskiert damit, dass Menschen unglücklich und krank werden. Hat mal jemand ernsthaft versucht rauszufinden in wievielen Vermittlungsfällen das der Fall ist und was das für Folgekosten für das Gesundheitssystem bedeutet? Kann´s mir schwerlich vorstellen. Ich schwör dir, ich werde immer mehr Fan vom bedingungslosen Grundeinkommen...
Man hat keine Chance, man wird null unterstützt, wenn man sich neu orientieren will. Das Ganze hat nichts mit der heutigen Lebenswirklichkeit zu tun. "Sorry, der Job, den ich bisher gemacht habe, hat mich krank gemacht. Ich bin nicht gern krank, weil man sich dann meistens schlecht fühlt, und möchte daher was anderes machen."
"Ja, das ist zwar jetzt wirklich sehr unschön für sie, aber sie haben sich nun mal vor 123 Jahren für diesen Job entschieden, unterschreiben sie hier, wenn sie jetzt ihre Seele verkaufen wollen. Für eine Umschulung bekommen sie nur Geld, wenn der Amtsarzt sagt, dass sie ein völliges Wrack sind. Wenn der Amtsarzt das gesagt hat, dürfen sie aber leider einem Computer nicht mehr näher als 20 Meter kommen, denn immerhin haben wir ihnen ja bescheinigt, dass der Computer Schuld ist, dass sie psychisch und physisch ein Wrack sind und ihre Ausbildung bezahlt. Ach ja, und wie gesagt, hier dann die Unterschrift setzen, wenn sie jetzt ihre Seele verkaufen wollen. Ich meine, sie werden sie sowieso verkaufen müssen, dann können sie das doch jetzt auch gleich tun, nicht?"
Ich möchte schreiend im Kreis laufen...

Sonntag, 21. Dezember 2014

Weihnachtsfeier grotesk

Man stelle sich Folgendes vor:
Ein Raum, vollgestopft mit alten, kaputten Spielautomaten, in einem Industriegebäude, zwei Biergarnituren und eine versiffte Couch.
Im Nebenraum verranzte, nur teilweise funktionierende alte Videospielautomaten, samt eines Typen, der sich zum DJ berufen fühlt (es läuft 80er-Pop) und, der so fett ist, dass ich ihn vermutlich nicht mal zu Hälfte umfassen könnte, sollte ich das jemals überhaupt wollen.
Die Toiletten in dieser Einrichtung haben keine Türen, kein Klopapier und frag' nicht nach Handtüchern.
Das Essen wird geliefert von einem nicht mal viertklassigen, ich nenne es mal, Partyservice - entsprechend schmeckt es auch.
Keiner hat daran gedacht, dass man zum Essen Geschirr und Besteckt braucht, auch nicht der sogenannte Partyservice. Eher unpraktisch, wenn man mich fragt...
Ich renne, nachdem zuerst 10 Minuten aufgeregt diskutiert werden muss, was nun zu tun sei, denn schließlich lässt sich Kartoffelsalat und Schnitzel mit Soße einfach nur schlecht aus der Hand essen, mit einem meiner Chefs zurück ins Büro, gut, dass es dort Pappteller und Plastikbesteck gibt, was man ja eigentlich wusste, weshalb die vorangegangene Diskussion völlig unsinnig war, und bringe das ganze dann in besagten Raum. Mein Chef ist stolz und strahlt, dieses Problem haben wir doch erstklassig gelöst, jetzt kann der Abend gemütlich werden.
Die Truppe, oder das Personal, wie sie von den Chefs huldvoll bezeichnet werden, hat mittlerweile teilweise, bereits angefangen zu essen. Es stört dabei natürlich nicht, dass das eigentlich, in Ermangelung von Tellern und Besteck, gar nicht so richtig funktioniert, für was hat man den schließlich (ungewaschene) Finger?
Der Rest ballert im Nebenraum auf Zombies, spielt Flipper oder sitzt in einem Panzerspielautomat und zerballert was auch immer.
Heinrich, einer vom Personal, ist schon mit einer Flasche  Whiskey aufgeschlagen und fest entschlossen sich damit völlig abzuschießen. Alle sind herzlich eingeladen es ihm gleich zu tun.
Heinrich ist eine wahre Augeweide, das muss man auch mal sagen, unter seinem schwarzen Motörhead-T-Shirt lässt er heute zur Feier des Tages kokett seine Fettschürze hervorblitzen.
Er findet, dass ich garstig bin, weil meine Laune, ob dieser ganzen Szenerie nicht sonderlich gut ist und ich dem Ausdruck verleihe, und fragt sich, ob ich das nicht doof finde. Er fragt das auch mich und ich teile ihm bereitwillig mit, dass ich nicht mal ansatzweise damit angefangen habe garstig zu sein und es auch nicht im geringsten doof finde, garstig zu sein.
Man schaufelt unmotiviert das Essen in sich rein, während man sich ausgiebig und lautstark über die Vorlieben der Kollegen beim Ficken unterhält. Ich schweige, ich kann einfach nichts dazu beitragen.
Um 21.00 Uhr gebe ich auf. Ich bedanke mich bei meinen Chefs, Kirsten, dem der Radladen auf dem Betriebsgelände gehört (ja, Kirsten ist ein Mann), wohnt am Kleinplatz. Er nimmt mich mit in die Stadt...endlich vorbei.
Was anderes als "grotesk" fiel mir nicht dazu ein.

Montag, 11. August 2014

Symptom: Hormonbedingte, schlechte Laune oder warum Hormone einfach nicht an allem Schuld sein können


Meine Anwandlungen sind, wenn ich´s recht überlege, nicht im geringsten hormonbedingt, zumindest kann mein hormoneller Status nicht Auslöser sein, sondern höchstens das Tüpfelchen auf diesem f*** i.
Ich hasse den Buchstaben "i", ich hasse alle Buchstaben, vor allem die, die den Namen Miereke formen, die verabscheue ich ganz besonders - und ich hasse außerdem Alles, im Allgemeinen, und im Besonderen.

DIE SIND SO DUMM!

Konkret heißt das:
Kunde kauft Rad, yeah, Daumen hoch, wir freuen uns.
Kunde bekommt Rad geliefert und sagt, das Rad sei von schlechter Qualität (ich bin geneigt dem zuzustimmen, allerdings ist es mir piepegal) und will es zurückschicken, weil eine Felge nach einmaliger Benutzung verbogen sei.

Chef 1, der gute Onkel, sagt, ok, ganz klar, egal, wer´s kaputt gemacht hat, er darf´s zurückschicken.
Irgendwie logisch, denn ehrlich gesagt, können wir die verbogene Felge einfach ersetzen und das Rad erneut verkaufen, Kostenpunkt dabei etwa NULL, weil das Material schon seit gefühlten 800 Jahren sowieso im Lager rumliegt und außer einstauben damit nichts passiert.
Chef 2, Rumpelstilzchen, sagt, machen wir nicht, der Kunde hat´s kaputt gemacht und muss es behalten.

Ich richte mich danach, was für mich am logischten ist, denn wenn ich schon mal eine Entscheidung meiner Chefs nachvollziehen kann, gilt es schnellstens zu reagieren - das war falsch, da habe ich dem Kunden zu früh gesagt, dass er das Rad zurückschicken kann.

Tja, je nachdem wie es jetzt läuft, darf ich diese Aussage, dann morgen revidieren (ich bin ein Vollpfosten) und wir kriegen ein schlechte Bewertung auf Ebay - logisch!
Schuld daran bin ICH, das ist logisch...

Und am allermeisten regt es mich sowieso auf, dass es mich aufregt.
Ich brauche einen anderen Job, die machen mich irre!
Ich kann nicht mit dummen Menschen umgehen, ich kann das einfach nicht.

Freitag, 21. März 2014

Warum wir Steuern zahlen oder vermutlich hat der Amtsschimmel ne Kolik...

..., denn da steckt mehr als nur ein Furz quer.

Ich kämpfe gerade mal wieder...mit mir, mit der Welt, mit dem Amt und ich will schreien, ausrasten und mit spitzigen Dingen feste um mich werfen:
Ich habe gerade meiner Arbeitsamtberaterin - mich hat vor etwa einem halben Jahr das Schicksal der Arbeitslosigkeit getroffen - eine ausführliche Mail geschrieben.
In der Hoffnung, dass sie wenigstens über ein bisschen gesunden Menschenverstand verfügt, habe ich sie darum gebeten mir diese elende Maßnahme  zu ersparen, die ab dem 31.3.2014 laufen soll 
Bewerbertraining, 3 Tage die Woche, in Vollzeit...oh mein Gott, sorry, ich flippe grade total aus...so geht wieder. 
und wirklich jeglicher Sinnhaftigkeit entbehrt.
Eigentlich weiß ich schon was raus kommt - die Frau mag mich nicht, obwohl ich nichts dafür kann, dass sie nur ein Bein hat und im Rollstuhl sitzt, hey, ich hab´s ihr nicht abgeschnitten. Vermutlich musste sie irgendwann selbst so eine Maßnahme besuchen und hat dabei erheblich an Hirnmasse verloren, weil die Nervenzellen einfach wegen der Unsinnigkeit dieser Veranstaltung kollabiert sind. So macht sich das Amt seine Mitarbeiter gefügig.
Aber, naja, versucht haben muss man es wohl.

Es würde mich Lachen machen, wenn die Situation nicht so widersinnig und absurd wäre.
Ich bin einfach entgeistert:
Der Staat hat offensichtlich zu viel Geld, denn er kann studierte Germanisten, die seit Jahren als Online-Redakteure arbeiten, ohne weiteres in Maßnahmen
Moment ich muss kurz kotzen.
schicken, bei denen erst mal festgestellt wird, ob man überhaupt Deutsch spricht oder den Deliquenten der Unterschied zwischen Online- und Printbewerbung oder die Nutzung des Portals der Agentur für Arbeit erklärt wird, 6 (!) Wochen lang.
Bitte? Jetzt echt? Ja, geht´s denn noch? Wie soll man sich denn bitte, selbst wenn man den IQ eines Toasters hat, 6 Wochen lang sinnvoll mit sowas beschäftigen? Abgesehen davon, dass ich ein bisschen mehr an Intelligenz abbekommen habe, Was? Hallo! Ich Germanistik!, ich Onlinearbeit! - seid ihr eigentlich völlig plemplem? Das soll Unterstützen? Wen denn bitte, außer die privaten Dienstleister, die solche Seminare anbieten? Gut, wenn das Amt die nicht buchen würde, wären die vermutlich auch arbeitslos...
ICH KRIEGE ES NICHT IN MEIN HIRN, wie so etwas für irgendjemanden auf dieser Welt funktionieren kann, wie Menschen so abschalten können und alle Verantwortung (und ihr Hirn) an den Staat abgeben können, wie sie sagen können "Der Gesetzgeber schreibt das vor.", ob es jetzt passt oder nicht, ob es richtig und sinnvoll ist oder nicht.
Und was das kostet. Das mag ja jetzt für mich als Einzelperson nicht viel sein, was kratzen 2-, 3000 Euro den Staat? Aber es gibt ungefähr 4 Millionen Arbeitslose, das macht dann etwa 8 Milliarden verschwendeter Steuereuros
Wow, ich kann nicht nur Deutsch, sondern auch Rechnen...jetzt wird´s kritisch. Am Ende fange ich noch mit Denken an.
und die, die diesen Mist verbocken müssen ja auch noch bezahlt werden.
Ich kriege es nicht verarbeitet, so sehr ich mich bemühe - ich scheitere kläglich. Wenn ich noch ne Weile drüber nachdenke, sitze ich vermutlich bald kichernd und sabbernd in einer Ecke...oder laufe wahlweise Amok oder beides. 
Und weil ich das jetzt aufschreibe und online stelle, klingelt in ca. 15 Minuten das BKA bei mir...Hallo, liebes BKA, ich mach´ schon mal Kaffee...die Jungs und Mädels haben sicher Bock drauf, Kuchen müsstet ihr leider selbst mitbringen. Wenn ihr Glück habt erwischt ihr mich noch in der Sabber-Phase...
Ich setze mich jedenfalls nicht 6 Wochen in eine Maßnahme, mit Leuten, denen man sagen muss, dass es nicht gut ist, wenn Mama und Papa Geschwister sind.
Ich bin echt böse mit dem Staat, bitterböse...so böse, dass ich eigentlich überhaupt keine Lust mehr habe Teil dieses Irrenhauses zu sein.