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Montag, 11. Dezember 2017

Randale bei ALDI

Ihr kennt diese entsetzlichen Menschen, die an der Supermarktkasse oder in der S-Bahn "ganz zufällig" furchtbar laut sprechen, damit auch wirklich jeder mitbekommt, wie "lustig", "cool" oder "was immer die auch sein wollen" (Unzutreffendes bitte rot anmalen und ausschneiden. Ja, AUSSCHNEIDEN! Mir doch egal, ob das am Bildschirm geht oder nicht!) sie sind.
Grundsätzlich ist das belastend - physisch, psychisch, emotional, mental,...  (Unzutreffendes bitte grün unterstreichen. Wie gesagt, echt, es ist mir EGAL!)

Ein Grund zur Randale ist Folgendes:
Sie: "Schaa-aatz, gell, du lässt mich immer alles allein tragen!"
Ich schaue mir die Verursacherin dieses unangenehmen lärmenden Gequakes und ihren Schaa-aatz kurz an.
Still, in meinem Kopf: "Heul´ doch!"
Schaa-aatz : "Bla, bla, bla, bla, bla...laber, schwall, sabbel, lall"
Sorry, ich war an dieser Stelle kurz ausgestiegen. Ab einem gewissen Dummheitsgrad schaltet sich mein Hirn einfach ab, das sind Schutzmaßnahmen damit ich nicht unkontrolliert Amok laufe. Zudem ist es sowieso völlig irrelevant was dieser Hirnprinz zu seiner zugekleisterten Maus sagt. Dass die ihn überhaupt hören kann, unter all dem Zeug...
Ich hoffe schon, dass sein Quadratschädel explodiert, damit dieses lautstarke Dummgeschwalle aufhören kann, aber alle Hoffnung ist und bleibt vergebens.
Hinter mir an der Kasse.
Schaa-aatz: "Laber, laber, laber, blubber, schwall, bla...bla, bla...sabbel... Also, echt, ich verstehe nicht, was all diese Leute um die Uhrzeit morgens bei ALDI machen. Haben die alle nichts zu arbeiten? Tja, das sind wohl die ganzen Montags-Hartzer!"
Ich, still in meinem Kopf: "Ja, du Brezelbäcker, so wie DU!"

Und JETZT will ich RANDALIEREN!

Donnerstag, 30. November 2017

Impertinenz: Neulich, in der Autoschlange vor dem Parkhaus...

Kurz zur Erklärung vorab: dem Kommerz sei Dank sind derzeit die Städte besonders an den Wochenenden rappelvoll und damit auch die Parkhäuser. In der Schlange stehen und auf einen Parkplatz WARTEN ist also an der Tagesordnung. Geduld wird von der Tugend zur Pflicht.
Nicht alle Autofahrer scheinen sich aber dazu verpflichtet zu sehen, der ein oder andere findet schlangestehen, merkwürdigerweise, voll ätzend und fährt frohen Mutes an den Wartenden vorbei.
Auf seine Impertinenz angesprochen erwidert er nur: "Ich hab´ ein Kind im Auto."
Über diese Aussage, und was sie möglicherweise implizieren könnte, muss ich tatsächlich ein paar Sekunden nachdenken.
Aha, er hat also ein Kind im Auto. Das ist schon übel... vielleicht...oder nicht?
Nun gut, man könnte sich erst mal fragen, warum er überhaupt ein Kind im Auto hat, und, natürlich auch, warum er das für erwähnenswert hält. In aller Regel interessiert es mich recht wenig, was andere Leute im Auto haben.
Tut er das freiwillig? Hätte er vielleicht lieber zwei Kinder im Auto? Oder vielleicht auch was ganz anderes, vielleicht einen formschöne Vase, einen Stabmixer oder eine Topfpflanze?
Hat es mit der Verhütung nicht geklappt? Doof dann.
Oder ist besagtes Kind einfach, ohne zu fragen, eingestiegen und er weiß jetzt nicht wie er es wieder loswerden soll, ohne sich strafbar zu machen? Möchte er gar, dass ich es mitnehme?
Das fände ich schon ungehörig.
Oder hat jemand das Kind da einfach ausgesetzt? Möchte er es im Parkhaus aussetzen? Bedroht ihn das Kind und er möchte mir zu verstehen geben, dass ich die Polizei rufen soll?

Ich blicke ihn fragend an: "Und ich eine 9 Millimeter, fahr deine Karre weg, das Ende der Schlange ist da hinten."

Ehrlich, irgendwo hört der Spaß echt auf.

Mittwoch, 15. November 2017

Interessante Steckenpferde, Teil 1: Dumm-Rumstehen

Was, mag man sich fragen, das gilt neuerdings als Hobby?

Ja, sage ich, leider ja, das ist ein neuer Trend und ich warte eigentlich nur auf den ersten VHS-Kurs dazu. Ich meine, es gibt Kurse zum Thema "Warum sein Rasierer ihm gehört." - ich persönlich neige an dieser Stelle zur Simplifizierung und verweise auf die naheliegendste Möglichkeit: "nun, vermutlich, weil er ihn gekauft, geklaut, sonstwie erworben hat.". Aber ich glaube auch, dass ich damit dem Thema nicht gerecht werde, ich glaube, da geht es um mehr. Und das an sich finde ich schon fragwürdig. Über sowas kann man sich ernsthaft unterhalten? Macht man da Gruppenarbeit? Malt man ein Bild? Zur Hölle, wie soll sowas ablaufen? Richtet sich sowas nicht nach Angebot und Nachfrage? Wie sieht jemand aus, der zu diesem Thema ernsthaft einen Kurs braucht? Moment, ich bin grade fassungslos, seid ihr eigentlich alle komplett irre?
Ich schwöre, wenn ich den ersten Kurs zum Thema "Warum man nicht kackt, wenn andere im Bad sind." finde, werde ich ihn besuchen, nur um zu sehen, was für Leute da hin gehen.

Also, warum nicht auch Dumm-Rumstehen? Schließlich darf in der heutigen Zeit doch sowieso Jeder einfach alles machen wie er will, wann er will, wo er will.
Nun, gut, jetzt Butter bei die Fische: es ist jedenfalls beim Betreiben dieses Steckenpferdes nicht ausreichend sich einfach still in eine Ecke zu stellen, dort gewisse Zeit zu verbleiben und so zu tun als sei dies oder man selbst einfach nur dumm. Das wäre ja zu schön. Zwar wirkt ein völlig unmotiviertes sich einfach still in eine Ecke stellen von außen betrachtet schon irgendwie extrem dumm, aber das trifft den Kern der Sache leider nicht. Ich selbst, zum Beispiel, würde es sehr begrüßen, wenn ein großer Teil der Menschheit einfach mal die Klappe hielte, still in einer Ecke stünde und niemanden störte.
Ich möchte hier auch niemandem vorschreiben wie er seine Hobbies zu gestalten hat, aber, wenn man etwa behauptete man führe Ski, dann sind die Bretter an den Füßen auch Voraussetzung. Ich kann auch nicht behaupten, ich sammle Briefmarken und pappe dann Mineralwasseretiketten in mein Sammelalbum. Und ich gehe nicht zum Kurs "Warum sein Rasierer ihm gehört." und lerne dort dann Stricken.
Also, gut, möglich ist das natürlich schon, aber ehrlich, Toleranz, falls das an dieser Stelle überhaupt der passende Begriff ist, hin oder her, wo bliebe denn da die Sinnhaftigkeit?

Der ausschlaggebende Faktor beim Dumm-Rumstehen ist das Stören.
Es ist absolut unerlässlich und von höchster Wichtigkeit, dass man stört, da wo man grade rumsteht. Weiterhin wichtig ist, dass man dabei auch keiner erkennbar sinnvollen Tätigkeit nachgeht, am besten macht man einfach gar nichts, blöd glotzen und so tun als sei man ganz allein auf der Welt vielleicht noch, aber das ist dann schon die Kür und nichts für Anfänger.
Man kann zu Beispiel damit anfangen - meine Beobachtungen zeigen, dass dies eine Methode ist, die ältere Menschen oft und gern anwenden - einfach mal abrupt stehen zu bleiben, vielleicht in belebten Fußgängerzonen oder - übrigens extrem beliebt bei jung und alt - im Supermarktein- oder -ausgang, genau in der automatischen Schiebetür, damit sicher gestellt ist, dass niemand einfach außenrum gehen kann. Wenn man dann angesprochen und gebeten wird zur Seite zu gehen, sollte man möglichst verwirrt reagieren, so als sei man wirklich überrascht, dass es andere Menschen auf diesem Planeten gibt. Das sich fürs Dumm-Rumstehen-Entschuldigen wird dabei kontrovers diskutiert.
Die absoluten Profis im Dumm-Rumstehen sind jedenfalls Muttis auf Fahhrädern mit diesen gigantischen Kinderkarren hintendran, die man gern benutzt um das lauf- und selbstfahrfaule Kroppzeug trocken und "sicher" durch die Gegend zu chauffieren.
Fritz-Malte will die Baustelle sehen, klar, da legt Mutti ne Vollbremsung hin, springt vom Rad und puhlt ihn aus seinem Wagen. Wo kämen wir hin, wenn dem Wunsch von Fritz-Malte nicht entsprochen würde? Und zwar pronto! Der braucht sonst später noch nen Therapeuten, nur weil Mutti mal konsequent und er pünktlich in der KiTa war. Wenn Kleinkinder heutzutage schon selbst entscheiden dürfen, wann sie die Windel gewechselt haben möchten, kann man ihnen unmöglich der Pünktlichkeit wegen verbieten die 380. Baustelle anzuschauen. Das gilt es zu vermeiden, denn, wie sagt man so schön: "Vorsorgen ist besser als heilen." Ich sage, da hätten die mal besser dran gedacht als sie Fritz-Malte gemacht haben.
Da dem Wunsch sofort, bei der ersten Lautäußerung diesbezüglich, entsprochen wird, versperrt jetzt die Kinderkarre natürlich den kompletten Radweg. Praktisch, so morgens um 7.30 Uhr, wenn die halbe Stadt auf dem Weg zur Arbeit ist, und, genau, weil die halbe Stadt auf dem Weg zur Arbeit ist, sie sowieso schon Verspätung hat.
Aber Fritz-Malte will doch die Baustelle sehen. Ja, soll er doch, verdammt, von mir aus den lieben langen Tag und die halbe Nacht, aber muss dazu seine offenbar grenzdebile Mutti deshalb mitsamt Fritz-Malte und der Kinderkarre auf dem Radweg Dumm-Rumstehen? Muss sie, darauf angesprochen, dass sie nicht allein auf der Welt ist, so aussehen als hätte man ihr gerade offenbart, dass die Erde in Wahrheit eine Karotte ist?

DAS, ist Perfektion, ich könnte weinen.


Samstag, 23. September 2017

Was ich generell immer schon mal sagen wollte, und schon gesagt hab...

Ich sagte ja, das geht weiter:
  • Ich bin ein Rassist? Nein, da täuschen Sie sich, ich hasse alle Menschen!
  • Die jungen Leute heut zu Tage wissen nicht, was Hunger bedeutet? Jetzt hören Sie mal zu, nur weil mir in Stalingrad kein Bein abgeschossen wurde, weiß ich dennoch, wann ich Hunger habe, und das ist jetzt.
  • Ob ich bei der Bundeswehr bin, weil ich so schnell unterwegs bin? Kaum. Und sie? Sie sitzen auf einem Fahrrad, ich nehme also an, sie beteiligen sich gerade an der Tour de France.
  • Ich soll die Ohrstöpsel aus den Ohren nehmen, damit ich besser sehe? Ja, klar, und Sie wissen, dass in der Stadt für Hunde Leinenpflicht ist oder was ist das für ein Ding, auf das ich grade fast draufgetreten wäre? Ein Meerschweinchen? Dann tut´s mir natürlich leid.
  • Ja, Schätzchen, ich weiß, Pubertät ist voll scheiße, aber hey, freu´ dich, das wird besser, du musst nicht immer so ein Arschloch sein.
  • Ein Zahlendreher in der Telefonnummer, ja, das ist schon ein schwerwiegendes Problem. Aber wissen Sie was? Seien Sie versichert, wenn ein Atomkraftwerk explodierte, das wäre wirklich, wirklich ein richtig gravierendes Problem.
    Diese Antwort befriedigt Sie jetzt nicht? Nun, dann hoffe ich, Sie verfügen über gute Problembewältigungsstrategien.
  • Nein, das werde ich nicht tun, sie rufen außerhalb der Servicezeiten an, ich gehe jetzt nach Hause und erledige die Korrektur gerne morgen. In welchem Bereich sind Sie denn?
    "Frau Schmitt, ich bin ihr Chef!"
    "Ehrlich jetzt? Das wusste ich natürlich. Ich mach´s trotzdem morgen."

Mittwoch, 24. Mai 2017

Was ich Kunden, und anderen Subjekten, schon immer mal sagen wollte...

Ich finde, als Dienstleister sollte man das Recht haben seinen Kunden ab und zu mal folgende Dinge zu sagen:
  • Verdammt noch mal, erzählen Sie mir keinen Scheiß. Ich weiß es besser als Sie, Sie dämlicher Idiot. Es gibt keinen style guide, auch wenn Sie der Ansicht sind, Sie würden tatsächlich einen solchen verantworten. Ehrlich, was auch immer Sie da verantworten, ein style guide ist es nicht, oder warum zur Hölle ist eigentlich kein einziges Logo oder Banner in ihrem ganzen Auftritt cd-konform? Das wusste Sie nicht? Sehen Sie jetzt wo das Problem liegt? Sie reden über Dinge, von denen Sie nichts verstehen, das kann nur schief gehen.
  • Wenn Sie mich nochmal anrufen um mir meine Arbeit zu erklären, dann komme ich vorbei und haue Ihnen aufs Maul. Ernsthaft, ich mache das. Kriegen Sie Ihren Kontrollzwang endlich in den Griff, so kann doch kein Mensch arbeiten. Noch einmal und ich schreibe Ihnen eine Rechnung für sinnlose Telefonate, und Sie dürfen dann Ihrem Chef erklären, warum Sie mich unnötigerweise volllabern, statt Ihre Arbeit zu tun.
  • Nein, verflucht, ich habe die kursiv-gesetzte Schrift nicht entfernt. Warum auch? Denken Sie ich ändere den Schrifttyp einfach so, weil´s mir Spaß macht? Woher soll ich wissen, dass das nur für die Abstimmung des Textes war? Ich kann nicht hellsehen!
  • Jetzt hören Sie mal, es heißt nicht "ich würde es mir nicht getrauen Meldungen mit so vielen Fehlern zu veröffentlichen". Das ist grammatikalisch falsch. Ich an, Ihrer Stelle, würde ES MICH NICHT TRAUEN, solche Mails zu schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass "sich trauen" erstens ein reflexives und zweitens ein scheiß transitives Verb ist und damit einen Akkusativ fordert, Sie Vollpfosten.
  • Ernsthaft, das Bild steht drei Pixel zu weit links? Ja, gut, da haben Sie jetzt ein Problem, viel Spaß beim Lösen.
  • Ok, ok, wenn das nicht meine Meinung ist, dann sagen Sie mir doch bitte, was meine Meinung ist. Ich werde stante pedes dazu übergehen diese dann zu verbreiten.
  • Was? Das stellt für Sie ein Problem dar? Sie arme Sau!
  • Gut, Sie haben zwar das ästhetische Empfinden eines farbblinden Esels, aber mir ist es egal, noch viel egaler könnt´s mir nicht sein - ich schreib´ ihnen da ein Apfelkuchenrezept in neongrün hin und mache den Hintergrund pink blinkend, wenn Sie das wollen, und ich kann Ihnen gar nicht sagen wie weit mir das wo vorbeigeht. Denn, wenn ich´s Ihnen sage würde, würde ich vermutlich meinen Job verlieren.
  • Sie haben das Gefühl, es sei mir nicht wichtig? BINGO! Das haben Sie völlig richtig erkannt. Endlich jemand, der mitdenkt!
  • Jetzt nehmen Sie doch bitte endlich den Stock aus dem Arsch, der stört Sie offensichtlich beim Denken!
  • Sie werden mit meinem Chef sprechen, weil ich mich weigere das so umzusetzen wie Sie möchten? Zu Ihrer Information, ich weigere mich nicht, ich darf es nicht, da besteht ein minimaler Unterschied. Aber gut, sprechen sie mit meinem Chef - der hat übrigens gesagt, dass ich es nicht darf. Wären Sie dann vielleicht so gut, ihm bei dieser Gelegenheit bitte auszurichten, dass er meinen Urlaubsantrag noch unterzeichnen sollte? Dann muss ich ihn schon nicht anrufen.
  • Tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie mich mit Ihrem Blödsinn einfach in Ruhe.
  • Prinzipiell find ich´s ja gut, aber haben Sie sich dabei eigentlich was gedacht? Oder hatte Ihr Sohn Malte-Herbert grade Durchfall und Sie nichts anderes zum wegwischen?
  • Leiden Sie eigentlich an verbalem Brech-Durchfall? Sie sollten jedenfalls dringend was dagegen tun, das ist ja schrecklich, Ihnen kann man wirklich keine 10 Sekunden zuhören, ohne das Gefühl zu bekommen, das Hirn fließe einem aus den Ohren.
  • Sie sind mein Chef? Machen Sie sich doch nicht lächerlich, als ob ich das nicht wüsste, es interessiert mich nur einfach nicht.
  • Nein, da missverstehen Sie mich, ich verstehe schon was Sie meinen, ich höre Ihnen nur nicht zu, weil ich Sie wirklich absolut nicht austehen kann.
...to be continued...

Entdeckung des Tages: Hilfe, ich bin Satanist. (Oder so ähnlich)

Eigentlich wollte ich heute etwas über den kleinen Satz "Tu was du willst." schreiben.
Ich sag´s euch gleich, da wird nicht wirklich was draus - irgendwie wird´s was anderes, und vor allem hat´s nicht viel mit Satanismus zu tun, wie man dem Titel nach jetzt eventuell vermuten könnte.

Ich finde jedenfalls, dass jeder Mensch tun sollte was er will.
Und zwar nicht im Sinne von "Ich mache einfach auf was ich gerade Lust habe.", sondern im Sinne von "Ich tue, was ich wirklich will." - die Betonung liegt dabei auf "wirklich", und ja, ich weiß, man erklärt Dinge nicht, indem man sie einfach wiederholt. Zu erklären, dass ein weißes Pferd ein weißes Pferd ist, hilft schließlich auch nicht weiter, wenn man die Konzepte "weiß" und "Pferd" nicht kennt. Kennte man sie, wäre ja auch ein Erklärung völlig obsolet und so weiter, schon klar.
Aber, hey, das ganze Konzept ist ziemlich schwierig in Worte zu fassen, weil groß und sperrig und auch eher gefühlsmäßig als rational.

Ok, viele Menschen tun Dinge aus dem absurden Glauben heraus, dass sie es müssten: Sie müssen, beispeilsweise, Leute, die sie eigentlich nicht mögen, zu ihren Parties einladen, weil sie ja ebenfalls dort eingeladen waren, vermutlich aus den selben Gründen.
Sie müssen bestimmte Kleidung tragen, weil sonst die anderen denken könnten, sie seien schlechte Menschen. Sie müssen immer ein Gastgeschenk mitbringen, weil es sich so gehört. Kinder müssen getauft werden, weil alle anderen auch getauft werden und so weiter und so fort - das hier sind nur ein paar beliebige Beispiele.

Ganz ehrlich? N´Scheiß muss ich.

Ich will auf meinen Parties keine Leute haben, die ich nicht mag, deshalb lade ich sie nicht ein, das erscheint mir folgerichtig. Von Leuten, die ich nicht mag und die mich nicht mögen, nicht eingeladen zu werden begrüße ich übrigens ebenso.
Das ganze Phänomen an sich ist wirklich ist in seiner Absurdität eigentlich kaum zu überbieten, es ist das Perpetuum Mobile des Sich-nicht-mögens: Da lädt man jemanden zu einer Party ein, den man absolut nicht leiden kann, weil man letzte Woche bei demjenigen eingeladen war und was sollte derjenige nun auch über einen denken, würde man ihn nicht einladen?
Ja, was soll der sich denken, was nur?
Vielleicht "Danke, dass die blöde Schnalle mich endlich in Ruhe lässt." ? Vielleicht aber auch, dass ich unhöflich und unfreundlich bin. Naja, dann sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass wir uns ja sowieso nicht mögen...
Warum das Ganze? Keine Ahnung, irgendwer hat mit dem Unsinn mal angefangen - ein Henne/Ei-Problem, kann man diskutieren bis man anfängt zu schielen und zu sabbern.
Derjenige, der eingeladen wurde, ist angepisst, weil er da hin muss, weil er den Einladenden ebenfalls nicht ausstehen kann, geht aber zur Party - man kann schließlich nicht immer Migräne haben.
Wundervoll, jetzt hat man zwei Menschen, die sich nicht mögen und sich beide wünschten sie wären nicht zusammen hier auf dieser Party und Keiner von den beiden hat Spaß dran. Eigentlich sind sich beide ja völlig einig, dass sie nicht wollen, sie tun´s aber trotzdem. Das Spielchen lässt sich ewig weiterspielen, wenn nicht mal einer der beiden mit dem Unsinn aufhört und vernünftigerweise den anderen nicht einlädt beziehungsweise dieser blöden Party einfach fern bleibt.
Auf´s Grundsätzliche reduziert: ich kann es nicht nachvollziehen, warum Menschen meinen sich in durchweg unangenehme Situationen begeben zu MÜSSEN, wenn sie eine Wahl haben, und die Entscheidung dagegen zusätzlich noch für alle Beteiligten die angenehmere Variante wäre.

Ich trage worauf immer ich Bock habe - ich geh auch im Bikini ins Büro, wenn ich der Auffassung bin, dass das der Temperatur angemessen ist - was ich an habe macht mich weder zu einem besseren noch schlechteren Menschen oder verbessert oder verschlechtert meine Arbeit. Gut, es sei denn, ich trage einen Slip mit einer juckenden Naht, der mich davon abhält mich zu konzentrieren, weil´s nun mal teuflisch im Schritt juckt, aber ansonsten?

Ich bringe ein Gastgeschenk mit, wenn ich es will und wenn ich was passenden für die einladende Person finde, sonst nicht. Wer was anderes erwartet hat einfach Pech und muss mit dieser vermutlich lebenslangen Enttäuschung und meiner Impertinenz leben. Er oder sie kann mich ja dann auch einfach nicht mehr einladen.

Ich würde kein Kind taufen lassen, weil ich mit den Werten des "Vereins Kirche" nicht einverstanden bin. Dieses "Aber, was sagst du denn dann deinem Kind, wenn alle anderen zum Erstkommunionsunterricht/ Konfirmandenunterricht gehen dürfen und deins nicht?" ist mit Abstand das dämlichste Argument überhaupt.
Erstens ich habe kein Kind, dem ich Derartiges sagen könnte und fremde Kinder auf der Straße mit sowas zu belästigen, nur damit man´s mal nem Kind gesagt hat, halte ich für die falsche Heransgehensweise - zudem, ich wüsst ja nicht mal was ich sagen sollte.
Zweitens, was sagen jüdische, muslimische, Menschen anderer Glaubensrichtungen usw. wohl ihren Kindern? Was sagen die denen zu Weihnachten oder Ostern?
Und dabei ist das mit der Erstkommunion/ Konfirmation ist ja nur ne einmalige Sache, Weihnachten und Ostern ist jedes verdammte Jahr. Da werden jedes Jahr Millionen Kinder ins Unglück gestürzt - weil es ja auch so selten vorkommt, dass manche Menschen was dürfen und andere eben nicht. Böse Welt, da dürfen ungefähr 55 Millionen Deutschen Auto fahren - wie schön - etwa 15 Millionen dürfen´s nicht, weil sie keinen Führerschein haben. Liebe Güte, was sagen wir denen jetzt? Hat dieses Leben so überhaupt noch Sinn?
Naja, jedenfalls, von derartigen Erfahrungen hat man seine Kinder tunlichst und möglichst lang fern zu halten, damit die auch als Erwachsene ja nicht schnallen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist.
Und ist man als Eltern eigentlich ständig für die Wunscherfüllung des Nachwuchses zuständig? Schaut so aus.
Ja, wär geil, hätten meine Eltern das mal auch gewusst! Ich warte immer noch auf dieses vermaledeite Pony.

Ich sag´s ja, um Satanismus geht´s hier nicht...