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Mittwoch, 6. Juni 2012

Hurra, ich verblöde!

-aus einer Mail an einen Freund-

Ich glaube, dass ich langsam völlig verblöde (ich habe ja erst 1996, dem Jahr des ersten BSE-Falls, aufgehört Fleisch zu essen, möglicherweise bin ich also betroffen.):

Fall 1: Das Pillen-Rezept
Das ist jetzt an sich keine große Sache. Du gehst zum Arzt, zahlst deine obligatorischen 10 Euronen und dackelst damit zur Apotheke.
Nicht so ich: ich gehe zum Hausarzt, zahle 10 Euro, lasse mich zum Gyni überweisen, stelle fest, dass der Gyni im Urlaub ist, gehe zurück zum Hausarzt, hole dort dann doch mein Rezept und schicke es über meinen Drogeriemarkt an die Versandapotheke, weil´s einfach günstiger ist.
Auch das ist ein an sich adäquates Vorgehen, wenn man noch mindestens einen Pillen-Streifen hat, denn das ganze ist natürlich etwas zeitintensiver. Logisch, ich habe keinen weiteren Streifen. Super.
Bei der ganzen Sache gebe ich, um das ganze noch zu toppen, aber schlauerweise nicht an, dass ich das Paket in der Filiale abholen möchte, womit ich dann genau wüsste, wann das Paket da ist und es zu einer Zeit abholen könnte, die ich aussuche, sondern lasse es mir nach Hause schicken. Der Hermes-Hansel, der üblicherweise meine Medikamentensendungen bringt, darf das Paket, da es sich um ein Medikament handelt, nicht an Nachbarn aushändigen, also, muss ich hier zu Hause hocken und warten, dass das Paket kommt. Das ist unsäglich dumm, weil ich Urlaub habe und sonstwo hinfahren könnte, stattdessen warte ich auf diesen Vollhorst.
Zusätzlich hatte ich Uwe versprochen, dass ich ihn diese Woche besuche, was diesen wiederum veranlasste Tabea anzuhauen, die Lehrerin ist und daher Ferien und endlich mal wieder Zeit hat.
Wir haben ewig nichts zusammen gemacht und es ist daher nicht nachzuvollziehen, warum ich (wegen des Hermes-Hansels) zu Hause hocken sollte. Jedoch ist es unabdingbar die Versorgung mit Kontrazeptiva sicherzustellen, komme was wolle. Diese Tatsache wiederum hat mich zu folgendem Schritt bewogen: ich bin heute in die Apotheke meines Vertrauens gegangen, habe diesen ganzen Mist dem netten Apotheker erklärt und ihn gefragt, ob er mir einfach einen Streifen meiner Pille gibt. Ich hole dann, wenn mein Gyni wieder aus dem Urlaub da ist, dort mit meiner immer noch vorhandenen Überweisung ein Rezept und das bekommt er dann. Er war einverstanden - netter Mensch, echt, nur der muss ja auch gedacht haben, dass ich völligst plemplem bin und statt der Pille besser Psychopharmaka nehmen sollte.
Mit diesem Vorgehen ist auf alle Fälle gesichert, dass ich die Pille nehmen kann und es kann selbst dann nichts passieren, wenn der Hermes-Hansel plötzlich verstirbt, das Paket verloren geht oder weiß der Geier was sonst noch eintritt - und ich muss nicht mehr auf ihn warten, weil es wahrscheinlich ist, dass er das Paket innerhalb des nächsten Monats zustellen wird.
Und jetzt darfst du lachen. Los, LACH!
Möglicherweise bin ich ja etwas hysterisch was meine Verhütung angeht...

Fall 2: Der ALDI-Einkauf
Auch das stellt mich, in der Regel, nicht vor schwere Denkaufgaben, allerdings habe ich es fertig gebracht Davids Bettwäsche (dort gekauft, eigentlich gut zu tragen, da rechteckig verpackt, na, du kennst das...) in die für den Kleinkram, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er sich schlecht einzeln tragen lässt, gekaufte Plastiktüte zu stecken und dann ernsthaft zu fragen, wo wir denn jetzt den Kleinkram hinpacken.
Dies führte dann zu unkontrollierten Lachanfällen an der Kasse - ich kam mir doof vor...

Fall 3: Der Erdbeer-Rhabarber-Smoothie
Teil 1: Der Kühlschrank
Es war schon spät und wir waren zu müde, um um 2.00 Uhr nachts noch Rhabarer und Erdbeeren zu schnippeln und außerdem hatten wir nicht genug Eis.
Ich will also den Rhabarber in den Kühli packen, er passt nicht rein, ich frage nach, wo ich ihn dann hinpacken soll. David antwortet, ich höre nur "Balkon" und lege den Rhabarber, ohne weiteres NACHDENKEN - was mich sicher zu der Schlussfolgerung gebracht hätte, dass das, was ich gleich tun würde, völlig schwachsinnig sein würde und ich den Rhabarber natürlich in den Kühli auf dem Balkon hätte packen sollen - einfach auf den Balkontisch. Es erscheint mir dabei nicht im geringsten seltsam, dass mein Freund mir sagt, ich solle den Rhabarber auf den Balkon legen, es erscheint mir nicht seltsam, dass da ein Kühlschrank rumsteht, den man benutzen könnte, sollte in dem in der Küche nicht genug Platz sein und ich es dennoch nicht tue. Alles erscheint mir hingegen völlig richtig, bis zu Davids nächstem Lachanfall am folgenden Tag - ich muss nicht erwähnen, dass ich mir doof vorkam?
Teil 2: Der Mixer
Es kam, trotz der Rhabarbermisere und der Tatsache, dass der dann natürlich schon ein bisschen matschig war, doch noch soweit, dass wir Smoothie gemacht haben, und der war auch sehr lecker. Nur die Bedienung des Mixers, ein Gerät mit ganzen 2 Knöpfen, hat mich überfordert. Was tut man, wenn das Mixteil oben, nicht richtig auf dem Motorteil unten sitzt? Richtig, man stellt den Mixer auf die höchste Stufe, wundert sich angemessen, dass nichts passiert und dreht dann das Mixteil richtig auf das Motorteil. Keinefalls darf man den Mixer aber vorher wieder auschalten, das verdirbt den Spaß.
Wenn man dann gefragt wird, was zur Hölle man da eigentlich macht, sagt man sowas wie "Öhm, Nichts?"
Himmel, ich bin so doof! Na, wenigstens hat David Spaß mit mir.

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