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Samstag, 15. Juni 2019

Feminismus am Lagerfeuer...



.. wenn Abiturietinnen über Sexismus in der Bibel diskutieren.

Es ist so... lustig? (Warum hier ein Fragezeichen steht, wird später klar werden.)
Zumindest zum Zuhören, man, also, ich, musste nur an mich halten, den Mädchen keinen 3-stündigen Vortrag über die Bibel, ihre Entstehung und das Christentum zu halten, damit sie wenigstens auf der richtigen Basis diskutieren können, aber ich habe gelernt, dass so etwas oft nicht ganz so gut ankommt. Ist ja schon schön, dass sie überhaupt diskutieren und dann auch noch über ein solches Thema. Ich bin doch beeindruckt. Es geht also doch nicht immer um Justin Biber oder irgendwelche "Influenzas".

Also, höre ich zu, gehe fast ein, weil ich so gern korrigieren eingreifen möchte, und stoße gelegentlich eher keuchende Lacher aus, von denen ich behaupte sie referieren auf die dämlichen Witze, die mein Nebensitzer macht. Das ganze wirkt recht asynchron, aber alle (außer die Mädchen natürlich, aber die diskutieren ja angeregt und kriegen eh nichts mit) haben genug Alkohol getrunken, das nicht mehr großartig in Frage zu stellen.
Kurz und gut: was in der Bibel steht ist voll sexistisch. Damit ist das Christentum eine sexistisch Religion. So die These.
Ja, OK, da lassen sich durchaus Beispiele finden, ist ja nun auch nicht grade ne Kurzgeschichte, diese Bibel. Und der letzte Schrei ist sie auch nicht. Und kennte man die Entstehungsgeschichte des Christentums und der Bibel, die ich den Mädchen ja wirklich gern näher gebracht hätte, da sie offenbar entweder alle dem Relgionsunterricht fern geblieben sind oder gepennt haben, dann stünde das nicht mal zur Diskussion.
Und wieso ist das so? Ja, weil da, unter Anderem, behauptet wird, dass Eva aus Adams Rippe gemacht wurde, damit ist sie quasi nur "Zweite", und damit auch viel weniger Wert. Außerdem, ne Rippe? Ich bitt' euch, das ist jetzt wohl nicht grade das coolste Körperteil. Ich frage mich, was wohl cooler wäre... Die rechte Wade vielleicht?
Die Christen hingegen, und zwar alle, egal welcher Konfession, versuchen uns aber alle voll zu veräppeln und diesen Fakt schön zu reden. Die sagen voll, dass die Rippe, explizit, die linke, aus der die gute Eva gemacht wurde, ja nah am Herzen sein, und das weise auf die besondere Liebe des Mannes zu Frau hin, und damit sei das ganze nicht sexistisch. Aha, eine durchaus nachvollziehbare und interessante These. Kommt mir auch bekannt vor.
Tun die das? Offenbar. Gut, ich traue es ihnen zu, die sagen und tun noch ganz andere Sachen. Ich hoffe nur inständig, daß das nicht das einzige ist, was aus dem Religions- oder Ethikunterricht hängen geblieben ist, vermute es aber, der Fortgang der Diskussion lässt diesen Rückschluss zu.
Es geht nun darum, warum man überhaupt auf ein uraltes Buch hören sollte, das ein Typ verfasst hat, von dem man nicht mal weiß, ob es ihn wirklich gab. Das kann kaum zeitgemäß sein. Ein Typ? EINER? Oh, bitte, bitte, lass sie jetzt nicht Jesus sagen, bitte, die machen grade Abitur! Bitte!
Und, sie sagt es. Jesus hat die Bibel verfasst.
Ich kriege Schnappatmung, mein Nebensitzer ist hocherfreut, noch nie hat sich jemand so sehr über seine Witze amüsiert. Ich glaub, er mag mich.

Mädels, hört mal, wenn das mit der Gleichberechtigung wirklich was werden soll, muss das besser werden. Das wird sonst echt ne Lachnummer.

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