(Mit dessen freundlicher Genehmigung und meinem allerherzlichsten Dank dafür.)
Es folgt eine langatmige und ausschweifende Erzählung über meine und Fritz´
Heimfahrt - Ich möchte Euch doch von meinem Ärger nicht ausschließen
- Viel Vergnügen!
*INTRO*
Am letzten Samstag kam ich mit nur moderater Verspätung von Stuttgart bis nach Köln, allerdings war der Anschlusszug 70 Min. verspätet.
Leider war auch die Fahrplanauskunft im Netz ausgefallen, so dass ich für
die Weiterfahrt improvisieren musste…
*ICELAND*
Nachdem ich mit einem Bummel-Regionalzug bis Ddorf gelangt
war, fragte ich dann beim VRR wegen der Weiterfahrt nach. Der VRR konnte mir
nicht viel bieten, außer 45 Minuten Wartezeit oder aber eine Verbindung über
"Neuss-Allerheiligen" . . . "Ok, versuchen kann ich es ja
einmal, mit dieser Verbindung bin ich noch nicht gescheitert / habe ich noch
nie ausprobiert", dachte ich mir und wagte der Versuch. Und so strandete
ich dann an einer vom Wind umheulten S-Bahn-Station mitten in der eisig kalten
Pampa. Mit Mühe konnte ich unter der anständigen Schneedecke drei
Marschruten ausmachen, denen ich zu folgen versuchte, gut nur, dass ich einen schweren Trolley dabei hatte, der sich einen Weg durch den Schnee pflügen musste.
*PALMEREIEN*
Der Touchscreen meines Palm verlor, ob der Kälte, zusehend an
Empfindlichkeit und der Li-Ionen-Akku erlebte eine rapiden Kapazitätsabbau
angesichts des Unterschreitens seiner optimalen Betriebstemperaturen, während
ich zunehmend verzweifelt/wütend versuchte herauszufinden, wo sich die in
angeblich 3 Minuten-Fußweg-Entfernung befindliche Anschlussstation versteckte.
Und dann kam der unglückliche Moment, in dem Fritz endlich in Kopenhagen gelandet war, mich
darüber informieren wollte und mich versuchte anzurufen – das arme Handy klingelte,
ich konnte den Touchscreen nicht bedienen und nur mit grausiger Faszination
zusehen, wie die Akkukapazität innerhalb von Sekunden gen Null sank und dann
SCHALTETE SICH DAS HANDY AB UND ICH STAND IN DER DUNKLEN, KALTEN
NEUSS-ALLERHEILIGEN-EINÖDE – wer baut eine S-Bahnstation ohne
Anschluss?????????
*TAXIKUR*
Ich bin dann wieder zum Neusser "Haupt"-Bahnhof
zurückgefahren (schwarz – der Ticketstempler in Neuss-Allerheiligen
funktionierte nicht). Natürlich war der Bus eine Minute früher gefahren
als er sollte – das kenne ich schon – so dass ich 30 Minuten hätte warten
müssen… Also habe ich beschlossen, 13 EUR in den Wind zu schießen und ging zum
Taxistand.
Zu Haus angekommen erwarteten mich 8 Anrufe von Fritz! Als
er mich endlich erreichte, war er schon ein wenig angefressen, aber ich war
saurer. Ich habe dann auch mal direkt geklärt, dass ich nicht zum Flughafen
kommen würde, denn ich hätte mich laut Plan sofortestens auf den Weg machen müssen und ich war mit meiner Geduld und meinem guten Willen nun wirklich am Ende.
Fritz
hatte Verständnis und meinte, sein Flug wäre sowieso 30 Minuten
verspätet…
*BEIGEPACKT?*
War er aber nicht. Sein Flug startete stattdessen mit zwei Stunden
Verspätung. In Düsseldorf, dem Flughafen mit der ganz offiziell langsamsten
Gepäckausgabe Europas, stellte sich dann heraus, dass das Gepäck nicht
mitgekommen war – wenigstens war er mit diesem Schicksal nicht allein. Dann
versuchte er den Leihwagen, den seine Firma organisiert hatte, abzuholen. Der
Schalter war um diese Zeit nicht mehr besetzt, eine Notiz informierte ihn,
er solle den Schlüssel zum Wagen bei einem der Flughafenhotels abholen.
Erst einmal musste das Hotel gefunden werden, von dort aus zu Parkplatz, dann
wieder zurück, um zu fragen, wo das Auto in dem Riesenparkhaus denn nun
verwahrt würde.
Im Schneckentempo an mehreren Autounfällen vorbei und schon
war Fritz zu Haus - um 2:30 Uhr am Sonntagmorgen.
*SUNDAY, SUNDAY*
Sonntagmittag wollten wir dann unser Auto zu Werkstatt
bringen – ich fuhr den Leihwagen und wurde von Fritz in unserem Auto verfolgt.
Nach ca. 30 Metern hupte er mich aufgeregt an, wir hielten an und siehe da: Der
Leihwagen hatte einen Platten! Jetzt wurde auch der tiefere Sinn der seltsamen
Cockpitmeldungen klar, die Fritz schon verwundert hatten, als er am Flughafen
losfuhr!
*GEPLÄTTET?*
Also bei Europcar angerufen: Wir möchten doch bitte den
Reifen selbst gegen das Notrad auswechseln und das Auto zum Flughafen bringen.
Wir sagten ein paar böse Worte und stellten klar, dass, wenn überhaupt, wir das
Auto höchstens in Neuss abgeben würden und nein, bis zum nächsten Tag könnten
wir nicht warten…
15 Minuten später erfolgte der Rückruf: man könne nichts
tun, Fahrer stünden nicht zur Verfügung, wir müssten den Reifen selber
auswechseln und den Wagen zum Flughafen bringen.
*GEGLÄTTET!*
Wir begannen um 14:30 Uhr mit dem Reifenwechsel und fuhren dann
mit dem Notrad zum Flughafen – es war angesichts der Unwetterwarnung und dem
ständigen Schneefall eine ungemütliche Fahrt. Dort angekommen, erkundigten wir
uns auch gleich nach dem Gepäck, denn es gab keine Möglichkeit sich telefonisch
(oder gar online) nach dem Verbleib zu erkundigen: Es gäbe noch keinen neuen
Stand aber eventuell sei ja in der 20 Minuten zuvor gelandeten Maschine aus
Kopenhagen etwas dabei, wir sollten doch bei Band 5 nachsehen. 40 Minuten
später waren wir dann sicher, dass auch Band 5 uns nicht das vermisste und benötigte
Gepäck präsentieren würde… Wir hätten aber dafür locker einen oder
mehrere der Hunderte von Koffern mitnehmen können, die dort gruppiert auf
Abholung warteten… Übrigens sind die Zeiten vorbei, in denen einem das verschluderte
Gepäck nach Hause gebracht wurde, für diesen Service muss man wohl richtig
Ärger verursachen. Aber diese Erfahrung steht uns noch bevor, denn heute
- 5 Tage nach Ankunft – wird das Gepäck immer noch vermisst.
*FAZERITIS*
Wir schlossen den Sonntag ab, indem wir vom Flughafen mit
dem neuen Leihwagen durch den Schnee zurückschlichen und endlich unser Auto zur
Werkstatt brachten. Wir waren um 18:30 Uhr fertig, also hat uns der Spaß vier
Stunden gekostet. Was soll es: Sonntage sind doch eh langweilig oder?
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