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Sonntag, 14. Oktober 2012

So, so oder ja, ja


So: Ich und meine Erkältung, ich bin seit ungefähr 2 Wochen (gefühlt 100 Jahre) erkältet und hab seit gestern auch noch einen Alibi-Herpes. Das feige, fiese Dinge wächst in meiner Nase, IN meiner NASE, genau da, wo man unmöglich hinkommt um Salbe drauf zu schmieren. Das Ganze gleicht sich natürlich dadurch aus, dass er da wuchert, wo es am allermeisten schmerzt.
Ich war auch ganze zwei Tage krankgeschrieben, das tat zwar grundsätzlich gut, aber ich habe so das Gefühl, das das diesmal sehr hartnäckig ist, es will gar nicht weggehen. 
Gestern hat mir  jedenfalls die komplette linke Gesichthälfte weh getan vor lauter Herpes und Nebenhöhlenverstopfung - kann man von Sinupret eigentlich abhängig werden? - und was weiß ich.

Ja: Cem zieht wieder aus. Irgendwie war´s klar, nach der Nummer mit dem soziopathischen Psycho-Nachbarn. Er fühlt sich überhaupt nicht mehr wohl in der Wohnung, hat schon seinen kompletten Krempel gepackt und ist endgültig weg.
Wir dürfen jetzt nen Neuen suchen - ich schwöre feierlich, diesmal wird´s ein stubenhockender, taub-stummer Langweiler, oder so, oder jemand, der grundsätzlich nie da ist.
Vielleicht sollten wir das Zimmer an den meistbietenden Kriminellen vermieten (das würden wir natürlich nicht wissen), der dauernd im Ausland krumme Geschäfte macht und nur ab und zu eine Schlafgelegenheit braucht. Das hätte den Vorteil, dass der

a) nie da wäre,
b) bestimmt genügend kriminelle Freunde hätte, die dem vermaledeiten Nachbarn richtig einheizen könnten und
c) wir ja abartig viel Miete dafür verlangen könnten, dass wir nichts über seine Kriminalität wissen - also, der könnte ja die Miete der ganzen WG gleich mitbezahlen.

Ja: Ich werde das mit der WG besprechen.

So: David und ich vertreten mittlerweile die Theorie, dass unsere Vermieterin heimlich verstorben ist und, das ist der Spezialteil der Theorie, der von mir stammt, dass ihre Tochter/"Ich will lieber ein Junge sein, deshalb sehe ich so aus"-Quasi-Sohn, Viola, sie im Keller einbetoniert oder im Gestrüpp neben dem Haus verscharrt hat.
Sie reagiert nämlich auf gar nichts, was nicht unbedingt neu ist, aber wir haben sie auch seit Wochen nicht mehr gesehen.
Das heißt, wir dürfen jetzt Klemptner abtelefonieren und uns Kostenvoranschläge machen lassen (ihr dann zur Verfügung stellen, woraufhin sie nicht reagiert, woraufhin wir sie darauf hinweisen, dass sie nicht reagiert hat, was ihr auch egal ist, woraufhin wir sie dann darauf hinweisen, dass wir jetzt jemanden beauftragen und die Kosten über die Miete abrechnen, woraufhin sie... und bla, bla, bla), denn es ist zu befürchten, dass die Heizung nicht funktionieren wird.
Ja: Nachdem uns jetzt schon zwei Installateure abgesagt haben, weil sie die Vermieterin kennen und nicht mehr in die Krümelstr. 89 kommen wollen, weil hier nie die Rechnungen bezahlt werden und ich daraufhin einen mittleren Tobsuchtsanfall erlitten habe, fange ich an mich mit dem Gedanken anzufreunden das Duschen einfach einzustellen und statt einer Heizung auf ein Lagefeur in der Küche umzusteigen.

So: Gestern ist dann beim Putzen des Bads auch noch eine Halteschraube/Klammer eines unserer Spiegel einfach abgebrochen, wohl ein Zeichen für oder gegen die Qualtität unserer Wände.
Ich habe drüber gewischt, gewischt, ja?, nicht geschrubbt oder versucht den Dreck mit nem Schlagbohrer zu beseitigen, und "pling" war´s ab, ich fand´s super und Frieda meinte, dass das ja jetzt nicht so dramatisch sei und ja auch drei Schrauben den Spiegel bestimmt halten würden - nun, eine täte es sicher auch, fragt sich nur wie lange.
In mir reift, auf Grund des ganzen Unbills der letzten Zeit, immer mehr der Gedanke an einen Umzug nächstes Jahr heran, und das ÄRGERT mich wiederum ohn Ende - ich war eigentlich ganz zufrieden. Gut, die Wohnung war nie chick, aber mittlerweile fällt ja wirklich alles einfach auseinander: Balkongeländer, Bad, Heizung, Toilette, alles was mit warmem Wasser zu tun hat, Rohre - es kommt Wasser durch die Decke, wenn´s noch ne Weile geht, können wir mit der WG im 3.OG einfach gemeinsam duschen, dann sparen wir auch noch Wasser! Wände...und der Psycho-Nachbar trägt nicht gerade zum guten Wohnklima bei.

Ja: Und jetzt, natürlich, die Masterfrage, die jeder stellt, sobald ich von Umzug spreche - "Warum fragst du nicht David?"
Die Masterantwort: Ich habe David gefragt, ob er mit zusammenziehen würde - anstandshalber, wenn ich schon dauernd davon spreche, dass ich ausziehen möchte.
Es wäre, das gleich vorweg, einfach schwierig, was passendes zu finden, denn wir haben beide so unsere Vorstellungen und unseren Platzbedarf, lass es mich so sagen. 4 Zimmer wären ein Minimum, denn wir wollen beide ein eigenes Zimmer.
Ja: Himmel, da muss ich jetzt mal echt ein bisschen drüber dozieren, was ich mir dazu auch immer anhören darf.
Das Konzept, dass man mit seinem Partner zusammen wohnt und jeder ein eigenes Zimmer hat, scheint wahrlich sehr abgefahren zu sein. Man bezweifelt sogar, dass wir uns wirklich lieben, man misstraut unsere Beziehung offensichtlich, nur weil wir nicht 24/7 aufeinander hocken wollen.
Ich habe das mal mit mir und anderen, die mich, als ich von der Idee erzählt habe, dass ich auf getrennte Zimmer stehe, angeschaut haben, als hätte ich vorgeschlagen eine Katze zu grillen, gehäutet, lebendig, eruiert und komme zu folgenden Rückschlüssen: offensichtlich haben nur Paare getrennte Zimmer, die 

a) mindestens einen Extremschnarcher beinhalten, bzw. andere chronische Krankheiten, die die allgemeine Schlafqualität des jeweils anderen negativ beeinträchtigen,
b) alt sind, obwohl mir da jetzt nicht zwangsläufig ein sinniger Grund dafür einfällt, warum man alt sein muss, um getrennt oder zusammen schlafen zu können/sollen/dürfen oder
c) sich nicht leiden können, was mich zu der Frage bringt, warum diese Paare dann nicht gleich getrennte Leben haben, das böte sich ja geradezu an.

Wir hingegen schnarchen beide nicht, leiden nicht an chronischen Krankheiten und bis auf gelegentliches Reden im Schlaf, hält sich die Ruhestörung durch den jeweils anderen wirklich in Grenzen, wir sind nicht alt und wir haben uns wirklich lieb - das kann nur Disqualifizierung bedeuten oder, dass wir einfach total schräg drauf sind. "Schräg" ist ein Attribut, das wohl auch zulässig ist als Kriterium für "Ich will mein eigenes Zimmer"-Habenwoller.

Ich musste jedenfalls sehr über seine Antwort lachen, die ungefähr so aussah "Hm, ja, ähm, also, tja, äh, öh...das wäre ja sehr schwierig, hm, wie soll ich denn meine ganzen Gerätschaften vom Dachboden kriegen? (ich, ich konnt mir´s nicht verkneifen: "Na, wie hast du sie denn raufgekriegt?") und dann bräuchte ich auch unbedingt ein Arbeitszimmer...ähm, *hüstelundausdemfensterschau*..."
Das war für mich völlig akzeptabel, ich hatte damit gerechnet - alles andere hätte mich überrascht und vermutlich auch völlig verängstigt.

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